Musikalische Förderung kann sich positiv auf das Erlernen von Lesen und Schreiben auswirken
Archivmeldung vom 13.12.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtEine gezielte musikalische Förderung schon im Vorschulalter kann sich positiv auf das Lesen- und Schreibenlernen auswirken. Das hat eine Studie der Abteilung Entwicklungspsychologie der Justus-Liebig-Universität Gießen ergeben, die den Zusammenhang zwischen musikalischen und sprachlichen Fähigkeiten untersucht hat.
„Bereits bevor die Kinder eingeschult werden, können bestimmte Fähigkeiten, die den Schriftsprach-Erwerb erleichtern, wie die phonologische Bewusstheit, gefördert werden“, erklärt die Psychologin Dr. Franziska Degé, die bereits an ihrem nächsten Projekt über mögliche positive Einflüsse von Musikunterricht auf die Persönlichkeit im Grundschulalter arbeitet. Die Studie ist eines von zahlreichen Dissertationsprojekten des Forschungsnetzwerks „Empirische Unterrichts- und Bildungsforschung – EUBi“ am Zentrum für Lehrerbildung der JLU, das nach fünf Jahren jetzt seinen Abschlussbericht veröffentlich hat.
Die empirische Forschung hat in den letzten Jahren vielfältige Verbindungen zwischen Musik und Sprache belegt. Degés Promotionsprojekt an der Professur von Prof. Dr. Gudrun Schwarzer verfolgte das Ziel, festzustellen, ob auch ein Musiktraining die phonologische Bewusstheit fördern kann. Um diese Fragestellung zu untersuchen, wurden Vorschulkinder mit einem Musikprogramm, einem Sprachprogramm und einem Bewegungsprogramm trainiert. Am Ende einer zwanzigwöchigen Trainingsphase zeigten sowohl die Kinder im Sprachprogramm als auch die Kinder im Musikprogramm deutlich bessere Leistungen im Reimen und Silbensegmentieren – solche Fähigkeiten werden als phonologische Bewusstheit bezeichnet. Die Kinder im Bewegungsprogramm hatten sich nicht verbessert. Insgesamt belegen diese Ergebnisse, dass eine gezielte musikalische Förderung sich positiv auf eine wichtige Vorläuferfertigkeit des Schriftspracherwerbs auswirken kann.
Quelle: Justus-Liebig-Universität Gießen (idw)