Bundesbildungsministerin Anja Karliczek kürt die Jugend forscht Bundessieger 2021
Archivmeldung vom 31.05.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Preisträgerinnen und Preisträger des 56. Bundeswettbewerbs Jugend forscht stehen fest. Deutschlands beste Nachwuchswissenschaftler wurden heute bei der Online-Siegerehrung von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und weiteren Ehrengästen ausgezeichnet.
Das Bundesfinale 2021, für das sich 169 junge MINT-Talente mit 113 innovativen Forschungsprojekten qualifiziert hatten, wurde gemeinsam ausgerichtet von der Stiftung Jugend forscht e. V. und vom Science Center experimenta in Heilbronn. Die Veranstaltung fand aus Gründen des Infektionsschutzes erstmals in der Jugend forscht Geschichte online statt.
Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit erhielten Lennart Christian Grabbel (17), Paul Siewert (18) und Juri Kaganskiy (16) aus Hamburg. Es gelang ihnen, ein Problem der theoretischen Informatik zu lösen, indem sie ein universelles FRACTRAN-Programm konstruierten, das gegenüber allen bislang bekannten um fast 40 Prozent kürzer ist. Jakob Nolte aus Hessen wurde mit dem Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit ausgezeichnet. Der 20-Jährige wies mittels einer Vergleichsanalyse nach, dass in der Region um Laubach in den vergangenen rund 130 Jahren bis zu 80 Prozent der Blütenpflanzenflora verschwunden sind.
Den Preis der Bundesbildungsministerin für die beste interdisziplinäre Arbeit gewann Amon Schumann (16) aus Berlin mit seinem Konzept zur Optimierung üblicher Verfahren der Wetterdatenmessung. Zum einen setzte er auf die umweltschonende Wiederverwendung gelandeter Wetterballons, zum anderen entwickelte er eine eigene Sonde, die extrem leicht ist und mit Solarstrom betrieben wird. Bundessieger im Fachgebiet Arbeitswelt wurde Jan Heinemann (18) aus Rheinland-Pfalz. Er konstruierte er einen neuartigen Aufsatz für Feuerwehrschläuche. Die stachelartigen Düsen seines "Löschigels" erzielen eine größere Wirkung, da sie das Wasser großflächig zerstäuben.
Marik Müller (17) aus Brandenburg errang den Bundessieg im Fachgebiet Biologie. Er entwickelte eine innovative Methode, die das Antibiotikum Florfenicol spaltet und inaktiviert, bevor Reste davon nach der Anwendung in die Umwelt gelangen. So wird das Risiko der Entstehung resistenter Keime reduziert. Chemie-Bundessieger Nikola Ristic (18) aus Sachsen optimierte ein wissenschaftliches Computerprogramm, um Dichte und innere Struktur von Molekülen und deren Hohlräumen berechnen und sichtbar machen zu können. Mit seinem Webtool analysierte der Jungforscher rund 160 000 Proteine und RNA-Moleküle.
Haben Exoplaneten Monde? Lukas Weghs (17) aus Nordrhein-Westfalen schrieb ein selbstlernendes Computerprogramm, mit dem Exomonde in den von Satelliten vermessenen Zeitreihen der Sternenhelligkeit herausgefiltert werden können. Er siegte im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. Jonathan Hähne (18) aus Bayern überzeugte die Jury im Fachgebiet Mathematik/Informatik. Er entwarf den Prototyp einer neuartigen echtzeitfähigen Raytracing-Software, mit der sich besonders realistische Computeranimationen erstellen lassen.
Leonard Münchenbach (17) und Leo Neff (17) aus Baden-Württemberg untersuchten das Flugverhalten von Konfetti. Die Physik-Bundessieger fanden unter anderem eine Formel, mit der sich beschreiben lässt, wie schnell Papierstreifen verschiedener Form und Größe in einer Phase des freien Falls rotieren. Im Fachgebiet Technik setzte sich Tobias Neidhart aus Baden-Württemberg durch. Der 18-Jährige beschleunigte einen speziellen Typ 3-D-Drucker, bei dem zähflüssiges Harz mit UV-Licht belichtet wird. Das zum Patent angemeldete Gerät bestückte er mit einem Ultraschallsender, der das Kunstharz erwärmt, das so schneller aushärtet.
Der Preis "Jugend forscht Schule 2021" der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, überreicht von der KMK-Vizepräsidentin und brandenburgischen Bildungsministerin Britta Ernst, ging an das Ökumenische Gymnasium zu Bremen für seine vorbildliche MINT-Förderung.
Quelle: Stiftung Jugend forscht e.V. (ots)