Im Elitewettbewerb der Universitäten will der Wissenschaftsrat auch die Verlierer stärken
Archivmeldung vom 15.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPeter Strohschneider, der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, fordert, auch diejenigen Universitäten zu stärken, die im Elitewettbewerb gescheitert sind. Dem Tagesspiegel sagte Strohschneider im Interview: "Die Exzellenzinitiative hat in der Forschung eine erfreuliche Dynamik in Gang gesetzt. Sie macht Leistungsunterschiede sichtbar, an bestimmten Stellen werden diese auch verschärft."
Das sei politisch so gewollt.
"Genauso wichtig ist es aber, die Leistungsfähigkeit auch der anderen
Hochschulen zu stärken." Qualitätsprobleme in der Lehre würden mit
der Exzellenzinitiative nicht gelöst. Sollte der Exzellenzwettbewerb
von Bund und Ländern wiederholt werden, könne man darüber nachdenken,
ob auch "Konzepte für gute Lehre" zum Kriterium bei der Ausschreibung
werden, sagte Strohschneider. Auch könne man bei einer möglichen
Neuauflage des Wettbewerbs darüber nachdenken, "die Koppelung der
Förderlinien zeitlich oder inhaltlich anders zu gestalten". Im
Elitewettbewerb von Bund und Ländern, dessen zweiter Durchgang am
Freitag in Bonn entschieden wird, könnten Universitäten sich um
Gradiertenschulen und große interdisziplinäre Forschungsprojekte
("Cluster") bewerben. Erfolg dabei ist die Voraussetzung für eine
erfolgreiche Bewerbung bei den "Zukunftskonzepten", mit der der
eigentliche Elitestatus errungen wird.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel