Flugzeuge der Lufthansa messen erstmals auch Luftfeuchtigkeit
Archivmeldung vom 27.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJe mehr Daten über die Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre vorliegen, umso präziser kann das Wetter vorhergesagt werden. Die Deutsche Lufthansa AG und der Deutsche Wetterdienst (DWD) haben deshalb begonnen, Linienflugzeuge der Fluggesellschaft probeweise auch mit Sensoren zur Messung der Luftfeuchte auszustatten.
Schon bisher messen 260 Maschinen der
Lufthansa während des gesamten Flugs die Lufttemperatur,
Windgeschwindigkeit und Windrichtung für den nationalen
Wetterdienst. „Die Lufthansa leistet damit einen wichtigen Beitrag
zur Verbesserung der Wettervorhersage in Deutschland und weltweit“,
betont Wolfgang Kusch, Präsident des DWD.
„Genaue Wettervorhersagen sind für die Sicherheit und
Wirtschaftlichkeit unserer Flüge entscheidend. Daher ist die
Kooperation mit dem DWD für uns von hoher Bedeutung“, so Cpt. Carl
Sigel, Bereichsvorstand der Deutschen Lufthansa AG. „Die
Unterstützung von Forschungsprojekten hat bei der Lufthansa eine
lange Tradition. Unsere Fluggäste profitieren von jeder Verbesserung
der Wettervorhersagen durch höhere Pünktlichkeit und ruhigere Flüge.“
Europäische Flugzeuge erfassen täglich 30 000 Wetterdaten
Wetterdaten werden seit Mitte der 1980er Jahre von Linienflugzeugen während der Steig-, Reise- und Sinkflugphase bis zu einer Höhe von zwölf Kilometern gemessen. Diese Daten ergänzen das weltweite Beobachtungsnetz der Wetterdienste mit Boden- und Seestationen, Wetterballons, Radarsystemen sowie Wettersatelliten. In Europa liefern neben der Lufthansa vier weitere Fluggesellschaften mit bis zu 650 Flugzeugen täglich rund 30 000 Wettermessungen auf Flügen rund um den Globus. Alle Daten werden über Funk automatisch in das weltumspannende Kommunikationsnetz der Wetterdienste übermittelt. Die Wetterbeobachtungen dieser Flugzeuge stehen dann weltweit allen nationalen Wetterdiensten zur Verfügung. Sie fließen direkt in die Berechnung der Wetter- und Unwettervorhersagen ein. DWD-Präsident Kusch: „Wetterstationen am Boden haben wir genug. Aber über den Ozeanen und in den unteren Schichten der Atmosphäre, die bei Start und Landung durchflogen werden, reichen unsere Wetterinformationen oft nicht aus. Die Flugzeugmessungen schließen dort sonst kaum zu füllende Beobachtungslücken.“
Quelle: Pressemitteilung Deutscher Wetterdienst