Nationale Raumstation im Bau: Zwei chinesische Kosmonauten in freiem Weltraum ausgestiegen
Archivmeldung vom 20.08.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittChinesische Kosmonauten sind am Freitag zum zweiten Mal von ihrer Raumstation Tiangong in den freien Weltraum ausgestiegen, teilte das Zentrale Fernsehen Chinas mit.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "SNA News" schreibt weiter: "An Bord der Raumstation sind drei chinesische Kosmonauten – Crewmitglieder des Raumschiffes Shenzhou 12 – eingesetzt. Sie waren am 17. Juni 2021 aus dem Raumschiff in das Basismodul Tianhe der im Bau befindlichen Raumstation Tiangong umgestiegen.
Am Freitagmorgen (2:38 MESZ) hat Besatzungskommandeur Nie Haisheng die Luke des Moduls Tianhe geöffnet, wonach er und sein Kollege Liu Boming ins freie All ausstiegen. Die Kosmonauten hatten Außenbordraumanzüge der neuen Generation Feitian an, die von chinesischen Fachleuten entwickelt worden waren. Das dritte Crewmitglied, Tang Hongbo, blieb im Modul zurück, um die Arbeit der Geräte zu koordinieren und seine außenbords befindlichen Kollegen zu unterstützen.
Bei ihrem Außeneinsatz hatten die Kosmonauten unter anderem ein Pumpenanlage zu installieren, eine Videokamera hochzuziehen und eine Box für Instrumente an der Außenhaut des Moduls anzubringen.
Liu Boming und Tang Hongbo hatten sich bereits am 4. Juli im freien Weltall aufgehalten. Das war der erste Außenbordeinsatz von chinesischen Kosmonauten seit 13. Jahren.
In den zurückliegenden zwei Monaten hat die Besatzung Güter aus dem Raumfrachter verladen, Arbeiten zum Bau und zur Steuerung des Basismoduls ausgeführt sowie wissenschaftliche Experimente und technische Versuche durchgeführt.
Der Bau der chinesische Raumstation Tiangong hatte offiziell am 29. April 2021 begonnen, als das Basismodul Tianhe im Orbit erfolgreich angekommen war.
Die Bauarbeiten sollen zum Jahr 2022 abgeschlossen werden. An Bord werden sich gleichzeitig drei Personen bzw. sechs Personen bei einem Besatzungswechsel befinden können.
Geplant ist, im Jahr 2022 ein Labormodul mit der Bezeichnung Wentian und ein Forschungsmodul, Mengtian, an die Raumstation anzukoppeln. Im Jahr 2025 soll ein autonomes astrophysikalisches Modul, Siuntian, gestartet werden, das periodisch zu Wartungsarbeiten an der Raumstation andocken soll."
Quelle: SNA News (Deutschland)