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Radarwaffe "RF Safe-Stop" lässt Motoren absterben

Archivmeldung vom 05.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
"RF Safe-Stop" im Praxistest: Motor stirbt einfach ab Bild:  e2v.com
"RF Safe-Stop" im Praxistest: Motor stirbt einfach ab Bild: e2v.com

E2V hat den Prototypen eines Geräts vorgestellt, der Autos und andere Fahrzeuge mit elektromagnetischen Wellen zum Stehen bringen kann. Der "RF Safe-Stop" nutzt Radiowellenimpulse, um die Elektronik der Fahrzeuge zu "verwirren" und bringt so den Motor zum Absterben. Das primäre Einsatzgebiet dieser Entwicklung könnte im Bereich nicht-tödlicher Waffen für das Militär liegen.

Laut dem Unternehmen eignet sich die Technologie vor allem dafür, sensible Bereiche vor Fahrzeugen zu schützen, die nicht freiwillig zum Stehen gebracht werden können. Auch die Polizei soll bereits ihr Interesse angemeldet haben. Bei einer Demonstration auf dem Throckmorton Airfield in Worcestershire wurde ein Auto mit rund 24 km/h in Richtung des Geräts gesteuert. Als das Fahrzeug in die Reichweite von RF Safe-Stop gelangte, kam es zu Fehlermeldungen, der Motor blieb stehen und das Auto rollte sanft aus.

Laut dem zuständigen Produktmanager Andy Wood handelt es sich bei diesem Gerät im Grunde genommen um einen kleinen Radarsender. "Die Radiofrequenz wird von dem Gerät wie bei einem Radar abgegeben. Sie verbindet sich mit der Verkabelung des Autos und führt zu einer Störung in der Elektronik, die dazu führt, dass der Motor abstirbt." Weitere Details zur genauen Funktionsweise wurden seitens des Unternehmens jedoch nicht mitgeteilt.

Das Fachmagazin The Engineer geht davon aus, dass das Gerät L-Band- und S-Band-Funkfrequenzen nutzt und eine Reichweite von bis zu 50 Metern hat. Kritiker merken an, dass auf diese Art und Weise Fahrzeuge nicht rasch genug gestoppt werden können. Auch mögliche Auswirkungen auf die elektronischen Bremsen und Lenksysteme bereiten Experten Sorgen.

Laut E2V sind die Risiken jedoch geringer als bei anderen Systemen. Die Association of Chief Police Officers argumentiert, dass vor allem die Möglichkeit, auch Motorräder sicher zum Stehen zu bringen, sehr nützlich sein könnte. Laut dem Hersteller ist ein Einsatz auch bei anderen Arten von Fahrzeugen, wie zum Beispiel Booten, denkbar.

Wood räumte jedoch ein, dass das Gerät bei älteren Fahrzeugmodellen teilweise nicht funktionieren könnte. "Bei einem Land Rover aus den 1960er-Jahren ist es wahrscheinlich, das er nicht stehen bleiben wird." Laut dem Unternehmen dürfte RF Safe-Stop für Menschen mit einem Herzschrittmacher keine Gefahr darstellen.

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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