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Verdrängung von Papier bedroht Kultur

Archivmeldung vom 05.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixelio.de, Rainer Sturm
Bild: pixelio.de, Rainer Sturm

In vielen Bereichen wird Papier bereits durch elektronische Aufzeichnungen ersetzt. Egal ob Eintrittskarten, Rechnungen, Bordkarten oder Bücher, das Holzprodukt bekommt in vielen Bereichen Konkurrenz. Das hat gute und schlechte Seiten. Zwar müssen weniger Bäume gefällt werden und die Handhabung für die Nutzer wird bequemer, aber es gibt auch Bedenken was die Haltbarkeit elektronisch gespeicherter Informationen angeht. Eine Kultur, die sich ausschließlich auf eine Archivierung ihrer Errungenschaften in digitaler Form verlässt, könnte von einer globalen Katastrophe auf einen Schlag ausgelöscht werden, wie TechCrunch berichtet.

"Der Trend weg vom Papier hat einen messbaren Effekt auf die Abholzung, allerdings ist es nicht so, dass die Wälder dadurch gerettet werden können. Die treibenden Kräfte hinter den Kahlschlägen sind vielerorts andere Faktoren wie die Gewinnung von Agrarland. Insgesamt verbessert die Abkehr von Papier die Öko-Bilanz nur dann, wenn die Serverfarmen, die als Ersatz gebaut werden, mit Ökostrom betrieben werden", erklärt Jurien Westerhof von Greenpeace den Einfluss der Digitalisierung auf die Umwelt.

Neben Kultur-Erzeugnissen wie Büchern, die zusätzlich zu gedruckten Versionen als digitale Produkte erscheinen, gibt es auch Publikationen, etwa Online-Medien, die ausschließlich auf Servern und Festplatten archiviert werden. Auch im Bereich der Fotografie geht die Entwicklung eindeutig weg von Schnappschüssen zum Anfassen. Vieles von dem, was die Menschheit über die Kultur und Lebensweise ihrer Vorväter weiß, kommt von schriftlichen Aufzeichnungen, entweder in Stein gehauen oder auf Papier festgehalten. Papier ist zwar nicht das haltbarste Material, wenn es vor Hitze, Nässe und ungünstigen Witterungseinflüssen bewahrt wird, überdauert es aber doch eine beachtliche Zeit.

Fragile Speicher

Digitale Aufzeichnungen hingegen haben einige Mankos. Herkömmliche Speichermedien sind nicht für die Aufbewahrung von Daten über längere Zeiträume geschaffen. Eine Katastrophe wie ein Atomkrieg oder eine anderes Desaster, das die technologische Infrastruktur zerstört, könnten die Aufzeichnungen zudem unbrauchbar machen. Ohne elektrische Energie und das notwendige Know-how sind binär gespeicherte Informationen nicht zu gebrauchen. Das gilt für sämtliche gängigen Datenträger, egal ob Festplatte, DVD, Magnetband oder CD.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Keßler

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