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Dicke Kinder haben bei einem Autounfall doppelt so hohes Verletzungsrisiko

Archivmeldung vom 10.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Amerikanische Wissenschaftler haben in einer Studie an 3.232 Kindern nachgewiesen, dass übergewichtige Kinder und Jugendliche bei einem Autounfall doppelt so oft Arm- und Beinverletzungen erleiden als Normalgewichtige im selben Alter.

Bei Verkehrsunfällen haben übergewichtige Kinder und Jugendliche ein deutlich erhöhtes Verletzungsrisiko: Sie tragen mehr als doppelt so häufig Verletzungen an Armen und Beinen davon - beispielsweise Knochenbrüche - wie normalgewichtige Altergenossen, haben amerikanische Forscher beobachtet. Ursache für den Zusammenhang könnte eine Kombination unterschiedlicher Faktoren sein, darunter Physiologie, biomechanische Kräfte und Fahrzeugdesign, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt "Injury Prevention"

"Frühere Forschungen haben gezeigt, dass schlecht passende Sicherheitssitze übergewichtige Kinder einem größeren Verletzungsrisiko aussetzen", erklärt Keshia M. Pollack von der Johns Hopkins University Bloomberg School of Public Health in Baltimore. "Wir haben herausgefunden, dass es sich ebenso auf ältere in Verkehrsunfälle verwickelte Kinder negativ auswirkt, übergewichtig zu sein." Für ihre Untersuchung analysierten Pollack und Kollegen Daten, die zwischen 2000 und 2006 in einer Studie zur Sicherheit von Kindern in Fahrzeugen gesammelt worden waren. Alle 3232 Kinder, die in die Untersuchung einbezogen wurden, waren zwischen 9 und 15 Jahren alt und saßen zum Zeitpunkt des Unfalls bei den Eltern im Auto, mehr als die Hälfte im vorderen Teil des Fahrzeugs. 96 Prozent waren angeschnallt, größtenteils mit einem Schulter-Becken-Gurt. Neben dem Gewicht und der Verletzungen der Kinder bezogen die Forscher außerdem andere möglicherweise wichtige Faktoren in ihre Berechnungen ein - etwa Alter und Geschlecht des Kindes, Fahrzeugtyp, Sitzposition des Kindes, Auswirkungen von Airbags oder Schwere und Hergang des Unfalls.

Zwar hatten übergewichtige und fettleibige Kinder insgesamt ein erhöhtes Verletzungsrisiko, dieser Effekt war jedoch nicht deutlich genug, um statistisch signifikant zu sein. Einen relevanten Zusammenhang stellten die Wissenschaftler aber zwischen Übergewicht und Verletzungen an den oberen und unteren Extremitäten fest: Bei Kindern mit einem erhöhten Body Mass Index war die Wahrscheinlichkeit für diese Art der Verletzungen bei einem Autounfall mehr als zweieinhalb mal höher als bei normalgewichtigen Altersgenossen. Die exakten Ursachen dafür kennen die Forscher zwar noch nicht, Pollack vermutet jedoch, dass sowohl körperliche als auch biomechanische Faktoren eine Rolle spielen. So könne etwa eine schwächere Knochenstärke Bruchverletzungen begünstigen. "Unsere Ergebnisse dokumentieren ein weiteres Risiko, das mit Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern verbunden ist", sagt Pollack.

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