Lückenschluss für UV-Messnetz in über 2600 Metern Höhe
Archivmeldung vom 15.07.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtVon der Küste Norddeutschlands bis zu den Alpen: Mit einer weiteren Messstation auf der Zugspitze sorgt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für eine lückenlose Messung der UV-Strahlung quer über alle Klimazonen in Deutschland. Anhand der Daten lassen sich nun auch im Hochgebirge zuverlässige und exakte Werte zur UV-Belastung ermitteln. Für Bergsteiger, Wanderer oder Skifahrer ist dies eine wichtige Angabe, um sich bestmöglich vor der UV-Strahlung und Sonnenbrandgefahr schützen zu können.
Das Messgerät an der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus am Südhang der Zugspitze bildet einen von insgesamt 11 Messpunkten des BfS für UV-Strahlung in Deutschland. Die Station misst die am Erdboden einfallende Sonnenstrahlung nach einzelnen Wellenlängen aufgelöst kontinuierlich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Die Messwerte werden übersetzt in den weltweit standardisierten UV-Index. Dieser gibt an, wie hoch oder wie niedrig aktuell das Sonnenbrandrisiko einzuschätzen ist (siehe http://www.bfs.de/uv-index). Das UV-Messnetz betreibt das BfS gemeinsam mit dem Umweltbundesamt, dem Deutschen Wetterdienst und weiteren Institutionen.
Der UV-Index hat sich in den vergangenen Jahren als wichtiger Verbraucherhinweis etabliert – ähnlich wie beispielsweise die Pollenflugvorhersage. Gerade im Hochgebirge, wo die UV-Strahlung mit zunehmender Höhe immer intensiver wird, wird die Gesundheitsbelastung aufgrund niedrigerer Temperaturen und hoher Windgeschwindigkeiten häufig unterschätzt. Unter Wissenschaftlern herrscht weltweit Einigkeit darüber, dass UV-Strahlung krebserregend und insbesondere die Hauptursache für die Entstehung von Hautkrebs ist.
Mit der neuen Messnetzstation Schneefernerhaus wird auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen gestärkt, die ebenfalls am Schneefernerhaus vertreten sind. In einem internationalen Alpenobservatorium erfassen Expertinnen und Experten Daten zum Klimawandel und zur alpinen Atmosphäre.
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz (idw)