Roter Phosphor schützt vor Akku-Explosion
Archivmeldung vom 19.02.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittForscher der Rice University haben ein Frühwarnsystem vorgestellt, das Alarm schlägt, wenn beim Laden von Lithium-Metall-Batterien ein Kurzschluss mit fatalen Folgen droht. "Better red than bread" überschreiben die Forscher ihren Beitrag - lieber rot als Angst. Damit beziehen sie sich auf das Herzstück des Warnsystems. Es handelt sich um eine Folie aus rotem Phosphor, mit der der Elektrolyt beschichtet wird. Wahlweise kann noch eine zusätzliche Elektrolytfolie eingezogen werden, die die Trennung zwischen Anode aus metallischem Lithium und Kathode sicherstellt.
Dendrite aus Lithium-Metall
Lithium-Metall-Akkus haben eine Unart. Mit der Zeit bilden sich Dendrite aus Lithium-Metall. Das sind nadelspitze Auswüchse, die den Elektrolyten durchdringen und einen verheerenden Kurzschluss auslösen können. Bei Batterien mit Phosphor-Zwischenschicht durchbohren die Dendrite diese als erstes. Das bleibt nicht verborgen, auch wenn man es nicht sehen kann.
Sobald die rote Schicht angekratzt ist, ändern sich die Ladestromparameter, ein sicheres Zeichen dafür, dass Gefahr droht. Das automatische Batterie-Management-System beendet daraufhin den Ladevorgang. Die Zwischenlage aus rotem Phosphor hat keinen Einfluss auf die Eigenschaften der Batterie, haben die Forscher in Experimenten herausgefunden.
Zusätzliche Sicherheit schaffen
Die Forscher um den Chemiker James Mitchell Tour haben eine transparente Lithium-Metall-Zelle gebaut, sodass sie das Wachstum der Dendrite beobachten konnten. So konnten sie einen präzisen Zusammenhang zwischen dem Ladestromparameter und dem Ankratzen der Phosphorschicht herstellen.
"Wenn solche Batterien einmal in Milliardenstückzahlen gebaut werden, kann niemand dafür garantieren, dass alle fehlerlos sind", sagt Tour. Es müssten nur ein paar davon explodieren, um den Menschen das Vertrauen in diesen Stromspeicher zu nehmen. "Unsere Entwicklung bedeutet zusätzliche Sicherheit", erklärt Tour. Und es sei herstellungstechnisch kein Problem, die zusätzliche Phosphorfolie einzubringen.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens