Jüngere Ehepartner steigern Zufriedenheit
Archivmeldung vom 05.08.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFrauen und Männer geben an, in ihrer Ehe mit jüngeren Partnern zufriedener zu sein. Diese Zufriedenheit nimmt jedoch im Laufe der Zeit bei einem deutlichen Altersunterschied ab. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Colorado Boulder gekommen. Die Analyse von 13 Jahren Langzeitdaten aus tausenden australischen Haushalten legt auch nahe, dass Ehen mit einem großen Altersunterschied bei Konjunktureinbrüchen weniger belastbar sind als bei ähnlich alten Partnern.
Vielleicht wenig überraschend, geben Männer an, in einer Ehe mit einer jüngeren Partnerin zufriedener zu sein. Das gilt vor allem für die ersten Jahre der Beziehung. Das Gegenteil scheint jedoch auch wahr zu sein. "Männer, die jüngere Frauen geheiratet haben, sind am zufriedensten. Männer, die ältere Frauen geheiratet haben, sind es am wenigsten," berichtet Co-Autorin Terra McKinnish. Frauen sind besonders unzufrieden, wenn sie mit älteren Männern verheiratet sind und bei jüngeren Männern besonders zufrieden. Die anfängliche Zufriedenheit nimmt jedoch rasch ab. Sie ist bei einem großen Altersunterschied nach sechs bis zehn Jahren vorbei.
Gleiches Alter, gleiches Denken
Eine Ursache für diese Abnahme könnte sein, dass und in welcher Weise der Altersunterschied der Partner die Fähigkeit des Paares beeinflusst, auf ökonomische Schocks wie den Verlust eines Arbeitsplatzes zu reagieren. Bei einem großen Altersunterschied leidet die Ehe mehr als bei einem sehr geringen. Eine Erklärung dafür könnte laut McKinnish sein, dass ähnlich alte Partner mehr im Einklang sind, wenn es um Lebensentscheidungen geht, die wie etwa die Kinder oder das Verhalten beim Geldausgeben beide Ehegatten betreffen. Daher könnten sie auch besser in der Lage sein, mit negativen Schocks umzugehen. Bei einem größeren Altersunterschied könnten diese Probleme bestehende Spannungen und Unterschiede an die Oberfläche bringen.
Die Forschungsergebnisse wurden im "Journal of Population Economics" veröffentlicht. Die Resultate basieren auf Daten der Household, Income and Labor Dynamics in Australia (HILDA) Studie, die 2001 gestartet wurde. Das national repräsentative Sample bestand zu Beginn aus 7.682 Haushalten mit 19.914 Personen. Die Teilnehmer beantworteten jedes Jahr Fragen zu verschiedenen Bereichen der Lebenszufriedenheit.
Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann