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Kissen gegen den Ölteppich

Archivmeldung vom 03.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Havarie des im November 2002 vor Galizien gesunkenen Öltankers Prestige. Foto: ATI Küste GmbH
Havarie des im November 2002 vor Galizien gesunkenen Öltankers Prestige. Foto: ATI Küste GmbH

Mit zunehmendem Transportaufkommen steigt das Risiko für immer größere Ölhavarien, die zusammen mit der illegalen Altölentsorgung die Gewässer gefährlich verschmutzen. Vorhandene Lösungen zur Havariebekämpfung zeigen Schwächen bei komplizierten Wetter- und Wasserverhältnissen und bei geringen Wassertiefen. Deshalb ist ein wirksamer Schutz gerade der ökologisch sensiblen und touristisch wichtigen Küsten- und Binnengewässer Deutschlands bislang nur eingeschränkt möglich.

Im Auftrag des BMWi unterstützte die AiF die im NEMO-Netzwerk ÖLHAV zusammengeschlossenen mittelständischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung eines Ölhavariebekämpfungssystems, das sich sowohl für den Flachwasser- als auch den Hochseebereich eignet.

Gesteppte Kissen, die mit Ölbindern aus Polyäthylen und Polypropylen ausgestattet sind, werden an verschmutzten Stellen ausgebracht, absorbieren das Öl aus dem Wasser und verhindern sein Absinken. Zur Bergung werden die Kissen mit einem trichterförmigen Netz von der Wasseroberfläche abgefischt. Dieses Verfahren eignet sich besonders für Küsten, Buchten, Seen und Flüsse, wo selten genügend Tiefgang für Schiffe mit mechanischer Bergetechnik herrscht.

Solche Schiffe haben auch auf hoher See Nachteile, weil sie nicht nur loses Öl von der Wasseroberfläche abfischen und in ihre Schiffsöffnungen drücken, sondern auch viel Wasser abpumpen, das ihre Tanks schnell füllt. Deshalb wird jetzt ein mit Kissen ausgestattetes Netz entwickelt, das unter einen Ölteppich geschleppt werden und ihn aufnehmen kann.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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