Bestätigt: Kreativität und Phantasie halten den Geist fit
Archivmeldung vom 18.02.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakLesen, Spielen und kreatives Gestalten schützen vor Gedächtnisproblemen - zu viel Fernsehen bewirkt eher das Gegenteil
Geistigem Nachlassen oder gar einer Demenz im Alter lässt sich tatsächlich aktiv entgegen wirken. Wer sich Interessen wie Lesen, Spielen oder gestalterischen Hobbys und sozialen Unternehmungen widmet, verringert deutlich sein Risiko für mentale Alterserscheinungen, belegt jetzt eine Studie amerikanischer Mediziner. Übermäßiger Fernsehkonsum hingegen scheint sich eher nachteilig auszuwirken. Ihre Ergebnisse werden die Forscher auf der Jahrestagung der American Academy of Neurology in Seattle präsentieren.
"Diese Studie ist spannend, weil sie zeigt, dass Altern kein passiver Prozess sein muss", so Yonas Geda von der Mayo Clinic in Rochester. "Indem man sich einfach mit kognitiven Übungen beschäftigt, kann man sich vor künftigem Gedächtnisverlust schützen." Geda und seine Kollegen hatten 197 ältere Menschen im Alter zwischen 70 und 89 Jahren, die unter leichten geistigen Beeinträchtigungen oder diagnostizierten Gedächtnisschwächen litten, sowie 1124 Freiwillige gleichen Alters ohne diese Probleme befragt. Die Probanden sollten über ihre täglichen Aktivitäten im vergangenen Jahr und im mittleren Alter zwischen 50 und 65 Jahren berichten.
Wer im fortgeschrittenen Alter Bücher las, gerne spielte, gestalterischen Hobbys wie Töpfern oder Näharbeiten nachging, sich mit dem Computer beschäftigte und weniger als sieben Stunden am Tag fern sah, senkte sein Risiko für leichte geistige Beeinträchtigungen um 30 bis 50 Prozent. Soziale Aktivitäten wie das Ausgehen mit Freunden brachten besonders in mittleren Jahren einen Schutzeffekt mit sich. Ebenso wie das Lesen von Magazinen in diesem Alter verringerte dies das Risiko für spätere Gedächtnisprobleme um etwa 40 Prozent. "Natürlich lassen sich diese Art von Studien dahingehend in Frage stellen, dass sie sich auf die Erinnerungen der Teilnehmer an Vergangenes verlassen", räumt Geda ein. "Daher müssen wir diese Ergebnisse noch mit zusätzlichen Forschungen erhärten."