Der Rückzug der Eisriesen - Potenzielle Gefahr durch Gletscherschmelze in den Alpen wächst
Archivmeldung vom 24.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Hochgebirgsgletscher schmelzen wesentlich schneller als befürchtet; vielerorts wandeln sie sich gar zur Naturgefahr - das hat eine aktuelle Studie des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) ergeben.
Welche Risiken der Rückzug
der Eisriesen für die Alpen und ihre Bewohner mit sich bringt,
beschreiben GEO-Reporter in der Februar-Ausgabe: Von den
französischen Hochalpen über das Engadin, das Piemont und das Ötztal
bis in die Hohentauern wächst in vergletscherten Gebieten die
Häufigkeit von Überflutungen, Eis- und Gerölllawinen,
überschwappenden Gletscherseen und Steinschlägen aus auftauenden
Moränenhügeln. Am Monte-Rosa-Massiv etwa bilden sich sowohl auf der
Schweizer als auch auf der italienischen Seite regelmäßig
Gletscherseen, die bei einem Ausbruch benachbarte Dörfer komplett
zerstören könnten. Im erwärmten Permafrost des Engadins geraten
Seilbahnfundamente in Schieflage, ganze Berghänge drohen
abzurutschen. Glaziologen, die das GEO-Team in den Alpen begleitet
hat, stehen vor neuen Herausforderungen. Sie müssen das klimabedingte
Schmelzen nicht nur global erklären, sondern auch lokal erforschen,
ob Gefahr droht - und die Menschen gegebenenfalls mit millionenteuren
Schutzbauten gegen schmelzende Eismassen verteidigen.
Quelle: Pressemitteilung GEO