Organspende statt sinnloser Experimente
Archivmeldung vom 10.06.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakDeutscher Tierschutzbund fordert Ende der Xenotransplantationsforschung
Anlässlich des heute im Berliner Robert - Koch-Institut stattfindenden
„11. Mini-Symposiums Xenotransplantation“ fordert der Deutsche
Tierschutzbund, alle Tierversuche auf diesem Gebiet sofort
einzustellen. Wie in den vergangenen Jahren auch werden die
Wissenschaftler heute verkünden, dass sie große Hoffnungen in die
Xenotransplantation – die Übertragung von Zellen und Organen von Tieren
auf Menschen - setzen. Wieder wird das immense Tierleid bei der
Forschung ausgeblendet und allein auf die vielen Beinahe-Erfolge
verwiesen und das, obwohl bisher keine echten Fortschritte zu
verzeichnen sind. „Statt immer neuer Tierversuche, die grausam und
gefährlich sind, sollten die Möglichkeiten der Organspende besser
ausgeschöpft werden“, so Roman Kolar, stellvertretender Leiter der
Akademie für Tierschutz in Neubiberg.
Seit zwei Jahrzehnten wird die Übertragung tierischer Organe auf den
Menschen (Xenotransplantation) als große Verheißung der Gentechnik
propagiert. Weil menschliche Organe Mangelware sind, und es nicht
ausreichend Spender gibt, sollen genmanipulierte Schweine als Quelle
dienen. Mit Hilfe der Gentechnik sollen die Tiere soweit manipuliert
werden, dass die menschliche Körperabwehr die Herkunft der Organe nicht
erkennt. Betroffen sind von diesen grausamen Versuchen nicht nur
Schweine, sondern auch Affen und hunderttausende von Mäusen und Ratten.
Und anders als die Wissenschaftler suggerieren, haben diese Tests
bislang eher gezeigt, dass sich die menschliche Körperabwehr auch mit
Hilfe der Gentechnik nicht überlisten lässt.
Hinzu kommt, dass Tier-Mensch-Übertragungen unabsehbare Risiken bergen.
Wenn Organe eines Tieres in einen Menschen verpflanzt werden, überträgt
man gleichzeitig auch tierische Krankheitserreger und macht sie zum
Bestandteil des menschlichen Körpers. Als menschliche
Krankheitserregern können sie dann weltumspannende Seuchen auslösen,
ähnlich wie das auch bei der Vogelgrippe befürchtet wird.
„Statt weiterhin derartige Risiken einzugehen und die Tiere unnütz zu
quälen, könnten längst andere Wege beschritten werden, um Patienten zu
einem neuen Organ zu verhelfen“, erklärt Kolar. „Wenn mehr Menschen
Organe spenden, können mehr kranke Menschen gerettet und zugleich Tiere
vor grausamen Versuchen bewahrt werden. Während Unsummen in die
risikoreiche und mit Tierleid verbundene Xenotransplantationsforschung
gesteckt werden, fehlt es an Geld und Initiativen für eine Verbesserung
der Organspendebereitschaft – hier muss sich etwas ändern“, so Kolar
abschließend.