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Vulkanasche-Cam sagt, wohin Aschewolke weht

Archivmeldung vom 26.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Asche- und Dampfwolken über einem Vulkan.
Asche- und Dampfwolken über einem Vulkan.

Bild: bbroianigo, pixelio.de

Forscher der University of Manchester haben eine spezielle Vulkanasche-Kamera entwickelt, die die Folgen des Aschregens, der mit Vulkanausbrüchen einhergeht, reduzieren soll. Vulkanasche kann Häuser einstürzen lassen, wie einst in Pompeji, die Stromversorgung lahmlegen, Flugzeugtriebwerke zerstören und die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen.

Sonnenbrille als Vorbild

Die neue Vulkanasche-Kamera ist im Grunde ein kommerzielles Produkt. Mike Burton, Vulkanologe in Manchester, und sein Team haben sie mithlfe von Filtern so modifiziert, dass sie die Vulkanasche präzise abbildet und ihre Geschwindigkeit misst. Die Kamera bildet die Wechselwirkung der Asche mit dem Sonnenlicht und die Veränderung der Polarisation ab, ähnlich wie es polarisierende Gläser in Sonnenbrillen tun.

Diese Bilder sind die Basis für einen Algorithmus, mit dem die Forscher voraussagen können, wohin die Aschewolke zieht, sodass beispielsweise der entsprechende Luftraum rechtzeitig gesperrt werden kann. Eine tagelange Totalsperrung, wie sie nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010 vorsichtshalber angeordnet wurde, um Abstürze zu verhindern, ist mit diesem Wissen nicht mehr nötig.

Erste Tests in Guatemala

Das Team hat die Kamera bereits erfolgreich am Santiaguito Lava Dome, einem Teil des Vulkans Santa Maria in Guatemala, getestet. Dieser ist äußerst aktiv. Täglich gibt es dort Eruptionen, bei denen Asche in die Atmosphäre geschleudert wird. "Unsere Technik hilft dabei, die Dynamik der Ausbreitung der Vulkanasche vorherzusagen", sagt Burton.

Diese Dynamik wollten auch andere Forscher ergründen. Sie installierten Kameras, die utraviolettes Licht aufzeichnen. Damit konnten Aschepartikel allerdings nicht von anderen Verunreinigungen in der Luft unterschieden werden. Das machte es fast unmöglich, den Weg der Asche zu bestimmen. "Unsere Kamera ist leicht und verhältnismäßig billig", sagt Benjamin Esse, der zu Burtons Team gehört. Das sei ideal für den Einsatz in den unwegsamen Vulkanregionen, in denen die Installation von größeren Sensorsysteme kaum möglich sei.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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