Rubik-Würfel ist in 20 Drehungen zu schaffen
Archivmeldung vom 12.08.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas meistverkaufte Spiel, der Zauberwürfel des ungarischen Architekten Erno Rubik, ist 30 Jahre alt. Genauso lange gibt es auch die Frage, wie viele Züge mindestens nötig sind, um das Geduldsspiel aus jeder erdenklichen Position zu lösen. Ein internationales Team von Mathematikern hat die Frage nun endgültig geklärt. 20 Züge reichen, so die Erfolgsmeldung. Eine Verbesserung ist nicht mehr möglich, da die Forscher auch beweisen konnten, dass es Positionen gibt, für deren Lösung 20 Drehungen das absolute Minimum darstellen.
"Das Ergebnis ist der krönende Abschluss unserer Untersuchungen zum Würfel", berichtet der Darmstädter Mathematiker Herbert Kociemba gegenüber pressetext. Die wichtigste Errungenschaft sei dabei gewesen, eine Methode zu finden, um die 43 Trillionen möglichen Positionen zu lösen. "Es steckt erstaunlich viel Mathematik dahinter", so der Forscher. Möglich wurde die Lösung erst durch Einbezug von Google-Computern. "Ich gehe davon aus, dass es nie einen Beweis ohne Computer geben wird, den man auf ein paar Seiten Papier niederschreiben könnte."
"Mathematiker beschäftigen sich gern mit dem Rubikwürfel, da er
überall bekannt ist. Zugleich liefert das Spiel gruppentheoretische
Probleme, deren Lösung Suchtechniken verbessern kann", erklärt der
Computermathematiker Silviu Radu von der Universität Linz http://www.risc.jku.at
gegenüber pressetext. Er gehört zur Reihe der Rubik-Tüftler und hat
sich 2006 mit dem Beweis verewigt, dass nur maximal 27 Drehungen
notwendig sind. Auch ihm gelang es am Computer - denn die Lösung per
Hand schafft er nicht. "Diese Fähigkeit gibt noch keine Einsicht für die
wissenschaftliche Theorie", so der Experte.
Bei Spielern zählt Geschwindigkeit
In der Spielwarenbranche hält der Rubikwürfel einen einsamen Rekord. "450 Mio. Würfel wurden bisher verkauft", berichtet Maik Wiesegart, Marketingleiter der Jumbo Spiele GmbH, gegenüber pressetext. Wenige Markenspiele kommen annähernd an diesen Wert. Mehrere Gründe macht Wiesegart dafür verantwortlich. "Der Würfel ist bunt, sehr einfach und verständlich, zugleich bringt er jedoch viele zum Verzweifeln. Jeder interessiert sich dafür, doch kaum jemand will ihn selbst machen."
Nach dem Boom der 80er- und 90er-Jahre sei es etwas stiller geworden um den Würfel, doch seit fünf Jahren steigen die Absätze wieder überproportional. "Diejenigen, die in den 80ern jung waren, erinnern sich wieder daran. Bei der heute jungen Generation steht der Geschwindigkeitsaspekt im Vordergrund", so der Jumbo-Sprecher. In Deutschland gibt es seit vier Jahren sogenannte "Speedcube"-Meisterschaften, bei der die Spieler einen per Computer gedrehten Würfel um die Wette lösen. Derzeit ist 7,08 Sekunden der Rekord.
Quelle: pressetext.deutschland Johannes Pernsteiner