Extremleim aus der Natur: Enorme Haftkraft von Seesternen und Miesmuscheln dient Wissenschaftlern als Vorbild
Archivmeldung vom 23.06.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Zukunft wird nicht mehr geschraubt, genagelt und getackert - sondern geklebt: mit Extremleim aus der Natur. Die enorme Haftkraft von Seesternen und Miesmuscheln dient Wissenschaftlern als Vorbild.
Zwar setzt die Industrie nach wie vor auf Kleber mit synthetischer Basis, doch immer mehr rückt die Natur mit ihren einzigartigen Fähigkeiten in den Fokus der Forschung. Die Umwelt bietet eine Fülle von Klebern, von denen viele unglaublich leistungsfähig sind und nur darauf zu warten scheinen, technologisch genutzt zu werden.
Miesmuscheln etwa sondern eine spezielle Substanz ab, um sich an Felsen zu heften. Diese Art von Klebeverbindung übersteht selbst schwerste Stürme und Wellengänge. Seesterne verfügen über einen der stärksten Klebstoffe überhaupt. Um am Boden zu haften, produzieren sie ein sehr starkes und schnell klebendes Gel. Der König unter den kleberproduzierenden Lebewesen ist eine Mikrobe namens Caulobacter crescentus. Sie sondert eine Substanz ab, die heutigen Superklebern weit überlegen ist. Ein Gewicht von mehr als einer Tonne könnte sie an einem Ein-Cent-Stück festhalten. Das Bakterium ist fast überall zu finden - hauptsächlich in Flüssen und Wasserleitungen.
Bis die industrielle Produktion des Bakterien-Superklebers oder die Herstellung des Muschelklebers beginnt, werden nach Ansicht der Forscher jedoch noch mindestens 20 Jahre ins Land gehen.
Quelle: Gruner+Jahr, WUNDERWELT WISSEN (ots)