Pfingstmontag richtet sich der Blick auf die Himmelsscheibe von Nebra
Archivmeldung vom 22.05.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlAm Pfingstmontag, 28. Mai 2007, 19.15 Uhr können die ZDF-Zuschauer miterleben, welche Geheimnisse die Wissenschaftler dem Jahrtausendfund von Nebra entlocken konnten. Die 60-minütige Dokumentation "Herr der Himmelsscheibe" ermöglicht dabei eine spannende Zeitreise zu den Menschen, die vor knapp 4000 Jahren in Deutschland gelebt haben und bereits spektakuläre Kenntnisse der Astronomie besaßen.
Auf dem Mittelberg bei Nebra in Sachsen-Anhalt hatten im Sommer
1999 zwei Raubgräber die geheimnisvolle Metallscheibe gefunden, die
sie in Unkenntnis ihrer Bedeutung an einen Kunsthehler
verscherbelten. 2002 konnte Harald Meller, Leiter des Museums für
Vorgeschichte in Halle/Saale, den kulturellen Jahrtausendfund mit
Hilfe der Polizei wiederbeschaffen. Seit gut fünf Jahren haben
Forscher nunmehr mit den neuesten und raffiniertesten
wissenschaftlichen Methoden die 2,3 Kilogramm schwere Bronzescheibe
untersucht. Was sie herausgefunden haben, hätte ein Krimiautor nicht
besser schreiben können. Die "Himmelsscheibe von Nebra" offenbart -
zusammen mit weiteren spektakulären Funden aus dem Raum Halle - den
Blick auf eine faszinierende Lebenswelt, die weit weg von den
bekannten Zentren der Antike am Nil und am Euphrat, bereits erste
Anzeichen einer Hochkultur verkörperte. In Europa zeigt sich bereits
ein weitverzweigtes Netz von Handelsbeziehungen, von Stonehenge bis
zur Donau, von der Ostsee bis nach Mykene. Das Gebiet rund um Halle,
zwischen Saale und Unstrut, war schon damals einer der wichtigsten
Knotenpunkte in diesem System von uralten Handelsstraßen.
Das ZDF hat die spannende Spurensuche rund um die Himmelsscheibe von Nebra in der Endphase exklusiv begleitet. Die Dokumentation des renommierten Filmautors und Regisseurs Michael Gregor, produziert von Gerwin Dahm für die neue deutsche Filmgesellschaft (ndF), verbindet dabei auf anschauliche Weise den dokumentarisch-wissenschaftlichen Teil mit sorgsamen Inszenierungen, die durch Intensität und Glaubwürdigkeit überzeugen. Drehorte waren, neben der Region Halle, unter anderen das Sonnenobservatorium in Goseck, die historische Sternwarte in Hamburg-Bergedorf, das historische Kupferbergwerk im österreichischen Mühlbach, das DNA-Labor der Uni Mainz sowie das Fürstengrab im schwedischen Kivik. Die Inszenierungen wurden mit bekannten Schauspielern im bronzezeitlichen Museumsdorf im niedersächsischen Hitzacker realisiert. Zu sehen sind unter anderen Veit Stübner, Christian Ahrens und Wessel Bosch als Bronzezeitfürsten. Fürstin und Fürstentöchter werden dargestellt von Nina Rahlff, Maike Sidka und Berit Carstens.
Quelle: Pressemitteilung ZDF