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Parzinger fordert verschärfte Kontrollen gegen Handel mit illegal ausgegrabenem Kulturgut

Archivmeldung vom 06.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Sitz des Präsidenten und der Hauptverwaltung in der ehemaligen Villa von der Heydt, Berlin-Tiergarten
Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Sitz des Präsidenten und der Hauptverwaltung in der ehemaligen Villa von der Heydt, Berlin-Tiergarten

Foto: Lienhard Schulz
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, plädiert dafür, den Handel mit illegal ausgegrabenen Kulturgütern mit verschärften Grenzkontrollen einzudämmen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" beklagte er, dass "die Grenze zwischen Syrien und der Türkei sehr offen für den Schmuggel von Kulturgütern" sei. Es gehe aber auch um einen Bewusstseinswandel bei Touristen. "Wer heute mit einem Elefantenstoßzahn aus Afrika bei der Einreise nach Deutschland erwischt wird, bekommt ein ziemliches Problem. Genau so muss es sein, wenn jemand ein antikes Objekt im Gepäck hat, weil es nur aus einer Raubgrabung kommen kann. Die Menschen müssen wissen, dass sie mit dem Kauf solcher Antiken die Zerstörung von Kulturgut befördern", sagte Parzinger.

Der Präsident der Stiftung verwies auf ein Projekt zur "Dunkelfeldforschung", mit dem seine Organisation "die Netzwerke des illegalen Handels mit Kulturgütern" näher erforschen will. Parzinger unterstützt nachdrücklich die bevorstehende Novellierung des Gesetzes zur Rückgabe von Kulturgütern. Danach könnten illegal gehandelte Kulturgüter schneller beschlagnahmt und zurückgegeben werden.

Parzinger will weiter den Ländern helfen, in denen Zerstörungsakte zum Verlust von Kulturgut führen. Dabei bezog er sich vor allem auf Syrien und den Irak. Parzinger verwies auf die Unterstützung bei der Ausbildung von Restauratoren und Hilfe bei Informationen zu zerstörten Fundstätten und Kulturorten, wie etwa dem kürzlich von der ISIS zerstörten Nimrud. "Derzeit digitalisieren wir Informationen über Fundstätten in Syrien, also Pläne, Aufzeichnungen und dergleichen mehr. Diese Informationen stehen dann sofort zur Verfügung", sagte Parzinger.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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