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Forscher finden 1.000 Graphen-ähnliche Materialien

Archivmeldung vom 09.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
2D-Materialien: Forscher begeben sich auf die Suche. Bild: epfl.ch, G. Pizzi
2D-Materialien: Forscher begeben sich auf die Suche. Bild: epfl.ch, G. Pizzi

Der "Wunderstoff" Graphen könnte rund 1.000 Konkurrenten bekommen, denn Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben über 100.000 Materialien daraufhin untersucht, ob sie sich ähnlich anordnen lassen. Graphen basiert auf einer einzigen Schicht von Kohlenstoffatomen, die bienenwabenförmig angeordnet sind. Rund 1.000 andere Werkstoffe lassen sich ebenfalls auf Atomdicke bringen.

Elektronik im Miniformat

Die neuen Materialien könnten die Zukunft der Nanotechnologie bestimmen, sagen die Forscher um Nicolas Mounet vom Theory and Simulation of Materials Laboratory der EPFL, welche die Materialien untersucht haben. Sie könnten in kleineren, leistungsfähigeren und energiesparenden elektronischen Geräten eingesetzt werden.

Die Schweizer Wissenschaftler haben einen Algorithmus entwickelt, mit dem es ihnen gelang zu ermitteln, ob die infrage kommenden Werkstoffe eine zweidimensionale Struktur annehmen können. Zunächst untersuchten sie, welche Materialien schichtweise aufgebaut sind. "Dann studierten wir die Chemie dieser Werkstoffe und ermittelten, wie viel Energie nötig ist, um die Schichten voneinander zu trennen", sagt EPFL-Forscher Marco Gibertini. Ihr besonderes Augenmerk lag auf Materialien, zwischen deren Schichten nur schwache Kräfte herrschen.

258 Werkstoffe geeignet

Laut den Experten besteht bei 5.600 Kandidaten die Möglichkeit, aus ihnen mit erträglichem Energieaufwand zweidimensionale Blätter zu formen. Darunter sind rund 1.000, die aussichtsreiche Anwärter für neue Anwendungen sind. "Eine Schatztruhe für Nanoexperten", so die Forscher. 258 Materialien wurden untersucht, um ihre magnetischen, elektronischen, mechanischen, thermischen und strukturellen Eigenschaften zu ergründen.

In der Vergangenheit sind schon einige Materialien gefunden worden, die sich auf die zweite Dimension schrumpfen lassen. Das gelang mit mühevollem und langwierigem Ausprobieren - trial and error. "Mit unserem Ansatz können wir diesen frustrierenden Prozess vermeiden", sagt Theos-Professor Nicola Marzari. "Wir haben jetzt ein Hilfsmittel, mit dem wir gezielt Materialien für bestimmte Anwendungen auswählen können, um sie weiter zu untersuchen", heißt es.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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