Chefköche haben überdurchschnittlich viel Gehirn
Archivmeldung vom 17.03.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMitarbeiter des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Bioimmagini e Fisiologia Molecolare haben die Plastizität des Kleinhirns von Küchenchefs untersucht. Das Ergebnis: Die Gehirne stehen jenen von Menschen mit scheinbar anspruchsvolleren Berufen wie Mathematikern oder Musikern in nichts nach.
Untersucht wurden elf aus der Region Kalabrien stammende und von der italienischen Fachverband Federazione Italiana Cuochi ausgesuchte Chefköche. Als Methoden kamen die Magnetresonanz- und neuropsychologische Diagnostik zum Einsatz . "Wir haben festgestellt, dass die Plastizität ihrer Gehirne überdurchschnittlich groß ausfällt", erklärt Projektleiter Antonio Cerasa. Diese Tatsache sei wichtig für die motorischen und kognitiven Fähigkeiten, die die Leitung einer großen Gruppe von Küchenpersonal erfordert.
Die über längere Zeiträume angelernte Fähigkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen und sie motorisch umzusetzen, führt zu einer strukturellen Veränderung der Gehirnmasse bis hin zur spürbaren Vergrößerung. "Sie fällt umso deutlicher aus, je größer die Küchenmannschaft und die planerischen Anforderungen sind", erläutert der italienische Wissenschaftler. Bisher waren dahin gehende Erkenntnisse nur aus Beobachtungen an Mathematikern, Musikern und Schachspielern bekannt. Einzelheiten wurden in der Fachzeitschrift "Plos One" veröffentlicht.
Quelle: www.pressetext.com/Harald Jung