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Gesundes Mädchen mit dem Erbgut eines Mannes

Archivmeldung vom 22.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein normal entwickeltes Mädchen mit einem "männlichen" Chromosomensatz XY - diesen aufsehenerregenden Fall beschreiben erstmals Anna Biason-Lauber und Eugen Schönle, Ärzte am Kinderspital Zürich.

Wie das Magazin GEO in seiner Juni-Ausgabe berichtet, war wegen des fortgeschrittenen Alters der Mutter schon vor der Geburt ein Gentest veranlasst worden; weitere Tests bestätigten das Ergebnis: "männlich". Dennoch reifte das Kind zu einem gesunden Mädchen heran. Die Erklärung dafür, so die Schweizer Mediziner: Offenbar besitzt das Mädchen zwei Mutationen auf dem Chromosom 17. Diese Änderung unterdrückt einen genetischen "Schalter", der normalerweise ein Gen auf dem Y-Chromosom anregt, die Entwicklung zu einem Mann einzuleiten. Weil die "männliche" Y-Information nicht abgerufen wurde, konnte sich das Kind durch das verbliebene X-Chromosom zu einem Mädchen entwickeln. Zwar seien XY-Mädchen gar nicht selten, sagt Eugen Schönle - etwa jedes 6000. bis 10 000. weibliche Kind besitzt einen "männlichen" Chromosomensatz. Doch bislang kannte man nur Fälle, in denen eine körperliche Fehlbildung oder eine hormonelle Störung vorlag. Schönle: "Das Mädchen in unserer Studie fällt in keiner Weise auf; das Faszinierende daran ist, dass womöglich noch etliche andere normale Frauen, denen wir begegnen, ein männliches Chromosom in sich tragen."

Quelle: GEO

 

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