Neue E-Haut aus Polymer heilt sich selbst
Archivmeldung vom 20.03.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine E-Haut aus Polymerstoff, die sich selbst heilen kann, haben Forscher der National University of Singapore entwickelt. "Polymer ist ein Stoff, der sich gut selbst heilen kann. Er besteht aus vielen Makromolekülen, die sich bei Schäden wie Kratzern auseinander bewegen und auf äußere Einflüsse wie Temperatur oder elektrische Spannung reagiert. Die Moleküle können so wieder zusammenwachsen. Schäden werden behoben", sagen Experten.
Quallen als Vorbild
Bei der Entwicklung der E-Haut haben sich die Forscher von wirbellosen Tieren wie Quallen inspiriert. Wie bei den Meeresbewohnern ist die neue Haut transparent, dehnbar und kann sich im Wasser selbst heilen. Laut Forschungsleiter Benjamin Tee ist eines der größten Probleme von selbstheilendem Material die mangelnde Funktionalität in nassem Zustand. Vor allem bei Touchscreens sei das heikel, da diese oft schlechtem Wetter ausgesetzt sind.
Um die E-Haut wasserabweisend zu machen, haben die Forscher ein Gel aus Fluorcarbon-basiertem Polymer und einer fluorreichen ionischen Flüssigkeit verwendet. Die beiden Chemikalien interagieren miteinander und erlauben die Selbstheilung des Materials. Die Haut wird schließlich auf elektronischen Schaltkreisen befestigt. Dort reagiert sie auf Berührungen, indem sie ihre elektrischen Eigenschaften ändert. So erfüllt die E-Haut eine Sensorfunktion, die sich bei Displays verwenden lässt.
Potenzial für Abfallreduktion
Tee zufolge kann die E-Haut vor allem bei Robotern und bei Touchscreens verwendet werden. Vor allem für amphibische Roboter sei die Technologie interessant. Sie kann auch im 3D-Drucker hergestellt werden. Für Tee ist ein großer Vorteil der E-Haut ihr Potenzial zur Abfallreduktion in der Elektronikindustrie. Da das Material sich selbst heilen kann, soll es möglich sein, in Zukunft weniger elektronische Geräte wegwefen zu müssen.
Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas