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Hot Rod: Nano-Auto zaubert Wheelie aufs Parkett

Archivmeldung vom 06.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hot Rod: erkennt man an ihren übergroßen Hinterrädern. Bild: flickr.com/exfordy
Hot Rod: erkennt man an ihren übergroßen Hinterrädern. Bild: flickr.com/exfordy

Forscher der Rice University im US-Bundesstaat Texas haben eine neuartige Version eines "Nano-Autos" entwickelt, das vom Aufbau und Handling her einem Hot Rod nachempfunden worden ist. So wie die "großen Brüder" der speziell umgebauten und aufgerüsteten US-Oldtimer verfügt auch die mikroskopisch kleine Ausgabe der heißen Flitzer über die charakteristischen breiten Hinter- und vergleichsweise sehr kleinen Vorderräder, die bei stärkerer Beschleunigung einen sogenannten "Wheelie" vollführen können. Der Unterschied: Im Vergleich zum Original ist der Nano-Hot-Rod gerade einmal 50.000-mal dünner als ein menschliches Haar.

"Wir haben eine neue Form von Nano-Auto gebaut, das von außen wie ein Dragster-Fahrzeug aussieht", zitiert das US-Portal TechNewsDaily James Tour, einen Chemiker aus dem verantwortlichen Projektteam der Rice University. "Es hat kleinere Vorderräder auf einer kürzeren Vorderachse und größere Hinterräder auf einer längeren Hinterachse", erläutert Tour das zentrale Merkmal des Mini-Flitzers. Eine derartige Konstruktion sei bislang einzigartig im Bereich der Nano-Auto-Entwicklung.

Atome und Moleküle

Um den Hot Rod auf Nano-Ebene verwirklichen zu können, mussten Tour und seine Forscherkollegen zunächst zwei unterschiedliche Achsen- und Radvarianten bauen. Für die kürzere Frontachse und die entsprechend kleinen Vorderräder konnten sie dabei auf bereits bestehendes Material aus älteren Projekten zurückgreifen. Für die größeren Hinterräder haben die findigen Wissenschaftler kurzerhand ein sphärisches Molekül verwendet, das aus insgesamt 60 Kohlenstoff-Atomen besteht. Mittels komplexer chemischer Prozesse wurden die einzelnen Bauteile dann auf ein Chassis "montiert", das sich wiederum aus einem Paar gleichgerichteter Kohlenwasserstoff-Moleküle zusammensetzt.

In Bewegung kommt der Mini-Wagen über die Zufuhr von Hitze oder den Einfluss eines Magnetfeldes. Wird beispielsweise die hauchdünne Goldschicht, die bei den Versuchen im Labor als "Fahrbahn" dient, auf rund 200 Grad Celsius erhitzt, setzt sich das Gefährt selbstständig in Gang. Ist das Nano-Auto erst einmal in Bewegung, kann es den Forschern zufolge Spitzengeschwindigkeiten von bis zu neun Nanomeilen - das entspricht umgerechnet in etwa 0,014 Millimeter pro Stunde - erreichen. "Das ist relativ schnell für diese geringe Größe", betont Tour.

Besonderes Highlight

Ein besonderes Highlight: Aufgrund unterschiedlicher chemischer Anziehungskräfte bleiben die Vorderräder während der Fortbewegung nicht so stark an der Oberfläche haften wie die Hinterreifen. "So kann es schon vorkommen, dass der Nano-Dragster einen Wheelie hinlegt", schildert Tour den Verlauf der Experimente. Durch diese wollen die Wissenschaftler den Weg für neue technologische Nanostrukturen ebenen, die künftig in zahlreichen verschiedenen Elektronikbauteilen Verwendung finden könnten.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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