Spielen wir Gott? Der Traum von der Eier legenden Wollmilchsau rückt näher
Archivmeldung vom 24.11.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBiologen und Gentechniker basteln weltweit in geheimen Labors an Lebensformen, die für den Menschen von Vorteil sein können. Wie die Zeitschrift WUNDERWELT WISSEN (Ausgabe 12/2011, ab morgen im Handel) berichtet, liegt der Traum von der Eier legenden Wollmilchsau nicht fern. Es werden die Gene von Tieren, Pflanzen und Bakterien als Bausteine genutzt, um neue Organismen zu schaffen. Dazu stehen in den Labors der Universitäten modernste Computer und Hightech-Geräte wie Pipettierroboter, PCR-Automaten oder DNA-Sequenzer zur Verfügung. Das Ziel: die Erfindung künstlichen Lebens. Diese so genannte Synthetische Biologie bringt Biologen, Chemiker, Biotechnologen, Gentechniker, Informatiker und Ingenieure im Labor zusammen.
Erste Experimente lassen die unbegrenzten Möglichkeiten in der Zukunft erahnen. So gelang dem Molekularbiologen Randy Lewis von der Universität Wyoming die Schaffung einer Mix-Kreatur, die man vor einigen Jahren noch ins Reich der Phantasie verwiesen hätte: Lewis kreuzte Spinnen mit Ziegen - herauskamen die "Spider Goats". Sie sehen aus wie ganz normale Ziegen, aber durch Genveränderung können sie zur Gewinnung von Seide eingesetzt werden. Spinnenseide ist zum Beispiel als Ersatz für ein gerissenes Kreuzband, zum Nähen von komplizierten Wunden oder bei Kieferoperationen verwendbar. Auch lassen sich aus Spinnenseide besonders leichte kugelsichere Westen und verbesserte Airbags für Autos herstellen.
Quelle: Gruner+Jahr, WUNDERWELT WISSEN (ots)