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Muschel als Vorbild für einen Anker

Archivmeldung vom 27.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Forscher des MIT, dem Massachusetts Institute of Technology, haben die Amerikanische Scheidenmuschel als Vorbild für eine neue Generation von Ankern genommen: Die Muschel kann sich durch Bewegungen besonders schnell in den Sand eingraben.

Das biologische Vorbild von „RoboClam“, einer Entwicklung von Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT), ist die Amerikanische Scheidenmuschel mit ihrer speziellen Technik: Sie kann sich bis zu 70 Zentimeter tief im Meeresboden vergraben und bewegt sich pro Sekunde etwa einen Zentimeter weiter. Der spezielle Grabmechanismus der Tiere sorgt dafür, dass sie wenig Energie aufwenden. „Scheidenmuscheln schlagen alles, inklusive den besten Anker, mindestens um den Faktor zehn“, sagt Projektmitarbeiter Amos Winter.

Der neue „intelligente“ Anker soll dem leistungsstarken Tier daher ähneln. Die Basis dafür ist der feuerzeuggroße „RoboClam“, der von einem großen Apparat aus Druckreglern, Kolben und weiteren Elementen gesteuert wird. Ziel sei es, einen leichtgewichtigen Anker zu entwickeln, der auf dem Meeresboden beliebig neu positionierbar sein soll, erklärt MIT-Professorin Anette Hosoi. Besonders das Verhältnis der hohen Ankerkraft zur niedrigen Energie, die für das Verankern nötig ist, soll sich an der leistungsstarken Muschel orientieren.

Die Scheidenmuschel ist offenbar deshalb so erfolgreich, weil sie durch schnelles Auf- und Abbewegen ihres Fußes und durch Öffnen und Schließen der Schale den Sand in ihrer Umgebung in Treibsand verwandelt. Dadurch sinkt der Widerstand des Mediums und das Tier kann sich wesentlich leichter bewegen, wie die Forscher beobachtet haben.

Einsatzgebiete für Ankersystem wie „RoboClam“ gibt es viele. Sie könnten etwa jene kleinen robotischen U-Boote am Meersboden verankern, die Umweltbedingungen messen und daher ständig neu positioniert werden müssen. Auch als Detonator für Unterwasserminen würde sich „RoboClam“ eignen. Die Wissenschaftler testen gerade die Leistungsfähigkeit des neuen Anker-Systems.

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