Warum es Antibiotika resistenten Keimen doppelt leicht machen
Archivmeldung vom 25.08.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakDie Schädigung der Darmflora durch Antibiotika kann indirekt auch eine Infektion mit Bakterien begünstigen, die gegen Antibiotika resistent sind. Darauf deuten Tests von US-Forschern mit Mäusen hin. Die Tiere wiesen nach einer Antibiotikabehandlung geringere Mengen eines Darmproteins auf, das solche Bakterien unschädlich machen kann, fanden die Wissenschaftler heraus. Eine Therapie, die die Menge dieses nützlichen Eiweißes erhöht, könnte künftig zur Abwehr von Infektionen mit resistenten Bakterien eingesetzt werden, schreiben die Forscher.
as körpereigene Darmmolekül Reg3g ist an der
Immunabwehr beteiligt, indem es Bakterien im Dünndarm abtötet. Auf
diese Weise spielt es eine wichtige Rolle für den Schutz des Wirtes vor
Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind. Diese Funktion wird
jedoch gerade durch die Gabe von Antibiotika gestört, wie die Forscher
in ihren Experimenten nachweisen konnten. Die Wissenschaftler
behandelten dabei die Mäuse mit einem Breitbandantibiotikum und
untersuchten die Produktion dieses Proteins im Dünndarm der Tiere.
Innerhalb von drei Tagen nach Beginn der Behandlung mit Antibiotika
fanden die Forscher eine deutliche Verminderung der Produktion von
Reg3g.
Infektionen, die durch resistente Bakterien verursacht werden, sind
besonders für Patienten in Krankenhäusern eine Gefahr. Bisher gingen
Wissenschaftler davon aus, dass diese resistenten Bakterien besonders
gut gedeihen, da wegen der Schädigung der Darmflora durch das
Antibiotikum eine nährstoffreiche Nische entsteht. Die Forscher um
Pamer haben mit ihrer Studie nun eine weitere Erklärung für die
Ausbreitung solcher resistenten Erreger gefunden.