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Harry-Potter-Fans sind politisch toleranter

Archivmeldung vom 22.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Schuluniform: Fan in Hogwarts-Kostüm. Bild: flickr.com/Stefan Schubert
Schuluniform: Fan in Hogwarts-Kostüm. Bild: flickr.com/Stefan Schubert

Das Lesen der Harry-Potter-Romane hat die politischen Einstellungen von jungen Menschen geprägt. Zu diesem Schluss kommt der Politikwissenschaftler Anthony Gierzynski von der University of Vermont. Die Generation der Millennials, die rund um die Jahrtausendwende Teenager waren, ist durch das Lesen des Bestsellers politisch toleranter geworden und offener gegenüber Multikulturalität.

Anfang des Monats konnte eine italienische Studie bereits nachweisen, dass Harry-Potter-Fans toleranter gegenüber Einwanderern, Homosexuellen und Flüchtlingen sind. Durch die Arbeit von Gierzynski können nun auch Aussagen zur politischen Einstellung der jungen Menschen getroffen werden: Wer Harry Potters Abenteuer lesend aufgewachsen ist, unterstützt weniger oft Gewalt und Folter, ist politisch aktiver und ist öfter Gegner der Bush-Regierung als seine Altersgenossen.

Unterhaltung beeinflusst Einstellung

Der Wissenschaftler ist der Meinung, dass Unterhaltungsmedien besonders gut geeignet sind, um die politischen Einstellungen des Publikums zu beeinflussen. "Wenn wir unterhaltsame Geschichten konsumieren, ist es wahrscheinlich, dass wir empfänglicher für politisch relevante Botschaften sind - wir entspannen uns, haben Spaß und unserer politischer 'Schutz' ist heruntergefahren", erklärt Gierzynski die Macht von fiktionalen Inhalten.

Gegner seiner Theorien beharren darauf, dass man hauptsächlich solche Unterhaltungsmedien auswählt, die zu den bereits bestehenden Einstellungen passen. Der Forscher führt unter anderem Darth Vader an, dessen Charaktereigenschaften erst am Ende sichtbar werden - der Böse hat am Ende doch etwas Gutes in sich, womit das Publikum aber nicht unbedingt rechnet.

Quelle: www.pressetext.com/Marie-Thérèse Fleischer

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