Digitales Antennenfernsehen zeigt Schwächen in Bild- und Tonqualität
Archivmeldung vom 09.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDigitales Antennenfernsehen, kurz DVB-T, zeigt im Vergleich zum Empfang via Satellit oder Kabel deutliche Schwächen. So ist die Übertragungsqualität von Bild und Ton per Antenne fast durchweg schlechter als beim so genannten DVB-S und DVB-C. Das berichtet das Fachmagazin "video" in seiner aktuellen Ausgabe
Der Grund: Mehrere Programme teilen sich einen so genannten
Übertragungskanal und damit dessen Datenrate je nach Bedarf. DVB-T
hat dabei die schlechtesten Karten, denn jeweils vier Sendern steht
eine gemeinsame Datenrate von 14,5 Megabit pro Sekunde zur Verfügung.
Die Übertragungskanäle von DVB-S und DVB-C bringen es dagegen auf
mehr als 34 Megabit für je acht Programme. Das bedeutet: Über
Satellit und Kabel kann jedes Programm pro Sekunde im Schnitt fast
ein Megabit mehr Datenmaterial übertragen.
Selbst unter optimalen Bedingungen - also in unmittelbarer Nähe
zum Sender und mit einer empfangsstarken Antenne - treten beim DVB-T
wegen der geringeren Datenrate häufig Bildfehler auf. Deshalb rät
"video": Wer in Sachen TV auf Top-Qualität Wert legt und eine
Satelliten-Schüssel montieren darf, sollte DVB-S wählen. Wem die
Kabelgebühren nichts ausmachen , der findet mit DVB-C eine zunehmend
attraktive Alternative.
Die Empfangsqualität hängt aber nicht nur von der
Übertragungstechnik ab, sondern variiert darüber hinaus je nach dem
eingeschalteten Sender. Die beste Bildqualität bei allen drei
Übertragungstechniken erreicht derzeit das ZDF. Da Anfang des Jahres
zwei Sender aus dem Übertragungskanal des ZDF ersatzlos gestrichen
wurden, kommt die so gewonnene Datenrate den verbliebenen Programmen
zugute. Deutliche Qualitätseinbußen dagegen müssen Zuschauer
beispielsweise bei dem Sender-Neuling "Das Vierte" hinnehmen, der
sich mit 16 anderen Programmen einen Übertragungskanal teilen muss.
Die Folge ist eine deutlich verminderte Auflösung von nur 480 mal 576
Pixeln, während sonst meist die 720 mal 576 Bildpunkte des
PAL-Standards genutzt werden.
Quelle: Pressemitteilung "video"