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Drohne lässt sich nur durch Gedanken steuern

Archivmeldung vom 27.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Drohne: im Testlauf per Gedanken steuern. Bild: flickr.com/Richard Unten
Drohne: im Testlauf per Gedanken steuern. Bild: flickr.com/Richard Unten

Das Technologieunternehmen Tekever hat in Lissabon erstmals die Funktionsweise einer neuartigen Drohne demonstriert, die sich rein durch die Gedanken im menschlichen Gehirn steuern lässt. Der unbemannte Flugkörper ist das Resultat eines ambitionierten internationalen Forschungsprojekts namens "Brainflight".

Das Vorhaben wird in Kooperation mit der portugiesischen Champalimaud Foundation, der holländischen Softwareschmiede Eagle Science und der Technischen Universität München umgesetzt. Ziel ist es, mit sogenannten "Brain-Machine-Interfaces" (BMI) längerfristig sogar die Steuerung von Linienflugzeugen zu ermöglichen.

"Die Organisationen, die am Brainflight-Projekt beteiligt sind, teilen die gemeinsame Überzeugung, dass sich Flugzeuge direkt über das menschliche Gehirn steuern lassen", erklärt Tekever-CEO Ricardo Mendes. Das Projekt sei zwar hochriskant, habe aber auch einen "enormen potenziellen Nutzen".

"Diese Technologie muss noch weiter reifen, zeigt aber schon jetzt, dass sie vielseitige längerfristige Auswirkungen haben kann. Wir sind wirklich davon überzeugt, dass sich mit Brainflight ein grundlegender Wandel im Luftverkehr abzeichnet, der Piloten völlig neue Möglichkeiten eröffnet und ihren Job deutlich ungefährlicher werden lässt", so Mendes.

Multidisziplinärer Ansatz

In seinem Kern basiert das Projekt auf einem multidisziplinären Ansatz, der Methoden der Luftfahrtsystemtechnik mit Erkenntnissen der neurowissenschaftlichen Forschung kombiniert. Bei der Demonstration in Lissabon wurden etwa vom Tekever-Team besonders leistungsfähige Elektroenzephalogramm-Systeme eingesetzt, um die Aktivität im Gehirn genau messen zu können.

Dies erfolgt in der Praxis über eine spezielle Haube, die der "Drohnen-Operator" aufgesetzt bekommt und mit der er die Flugbahn des Geräts alleine mit seinen Gedanken beeinflussen kann. "Im Grunde übernimmt die Elektrizität im Gehirn die Kontrolle über das Steuersystem der Drohne", erläutert das Unternehmen.

Erster erfolgreicher Test

Für die erste Präsentation ihrer Technologie haben sich die Tekever-Ingenieure eine Diamond DA42 als Testflugzeug auserwählt. Diese Propeller-Maschine wird von zwei Motoren angetrieben und bietet vier Personen Platz. "Die Demonstration hat gezeigt, dass der Einsatz von BMI-Systemen auf einem Simulator dieses Flugzeugs sehr gut funktioniert", so das Resümee.

Man habe das BMI aber auch bereits erfolgreich in die Steuersysteme für unbemannte Fluggefährte integriert und getestet. "Als nächstes werden wir einen Schritt weiter gehen und echte Flugtests mit unserer Technologie durchführen", kündigt Tekever an. Wie genau der Zeitplan für das Brainflight-Projekt aussieht und vor allem wann mit einem fertigen Produkt zu rechnen sein wird, bleibt aber noch unklar.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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