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Vierjähriger bekommt Herzklappe, die mitwächst

Archivmeldung vom 16.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben biologische Herzklappen entwickelt, die sich dem Wachstum des Kindes anpassen. Dazu werden die Spenderklappen mittels einer speziellen "Zellwäsche" vollständig von den Spenderzellen befreit.

MHHForscher aus Hannover hatten die biologischen Klappen, die vom Körper des Kindes als eigenes Gewebe akzeptiert werden und deshalb mitwachsen, selbst entwickelt. Die Herzklappen sind in der Vergangenheit bereits bei mehr als 20 moldawischen Kindern implantiert worden. Das Verfahren ist nach Angaben der MHH weltweit einmalig.

Die Eltern von David waren von dem Eingriff von Anfang an überzeugt. «Wir hatten ja nichts zu verlieren. Das war eine Chance für ihn», sagte Mutter Heike Plöger. Die gezüchtete Herzklappe wurde bereits vor fünf Wochen in der MHH implantiert. Bereits nach wenigen Tagen sei der Vierjährige wohlauf und schnell wieder der Alte gewesen, bestätigten die Eltern am Mittwoch. «Er ist sofort auf sein geliebtes Laufrad gestiegen.» Drei Wochen nach der Operation sei David wieder in den Kindergarten gegangen.

Das Team um den Herzchirurgen Haverich arbeitet bereits seit 1996 an der Entwicklung von langlebigen Herzklappen-Implantaten. Nun haben die Forscher ein Verfahren gefunden, mit dem die Spenderklappen durch eine besondere «Zellwäsche» komplett von den Zellen des Spenders gereinigt werden.

Nach der Verpflanzung wird die Klappe von den Zellen des Empfängers umwachsen. Damit werden Abstoßungsreaktionen vermieden und gleichzeitig wächst die Klappe mit. «Alle bisherigen Klappen wachsen nicht mit. Der Vorteil, den wir uns von der neuen Methode versprechen ist, dass die Kinder eine Zukunft haben ohne Nachoperationen», erklärte Kinderherzchirurg Thomas Breymann, der David gemeinsam mit zwei Kollegen operiert hatte. Für diese Forschungen sind Haverich und sein Team am Dienstag für den Deutschen Zukunftspreis nominiert worden.

Weltweit werden jährlich 170 000 Kinder mit angeborenen Herzklappenfehlern geboren. In Deutschland nehmen die Mediziner jährlich etwa 25 000 Eingriffe an Herzklappen vor.

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