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Der lebensfeindliche Planet Venus hat eine eigene Plattentektonik

Archivmeldung vom 23.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Eine Aufnahme der Venus des Orbiters Pioneer-Venus 1 im ultravioletten Licht (Falschfarben) zeigt deutliche Y-förmige Wolkenstrukturen
Eine Aufnahme der Venus des Orbiters Pioneer-Venus 1 im ultravioletten Licht (Falschfarben) zeigt deutliche Y-förmige Wolkenstrukturen

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eine gute Nachricht für die anstehenden Venus-Missionen: Bislang sind Forscher davon ausgegangen, dass der lebensfeindliche Planet nicht tektonisch aktiv ist. Doch laut einer neuen Datenauswertung verschieben sich Platten auf unserem Nachbarplaneten. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "Die Erde bekommt Konkurrenz: Bislang galt, dass sie als einziger Planet im Sonnensystem über eine Kruste aus Platten verfügt, die sich verschieben. Bei der Venus dagegen ging man von einer unbeweglichen Oberfläche aus. Doch nun konnten Forscher von der North Carolina State University durch Berechnungen zeigen, dass auch auf der Venus solche Verschiebungen in einer schwach ausgeprägten Form vorkommen. Die Studie zu Plattenbewegungen auf der Venus wurde in der naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift PNAS vorgestellt.

Verantwortlich für diese Verschiebungen dürfte der Mantel des Planeten sein, der sich zwischen der festen Oberfläche und dem Venuskern befindet. Wie im Erdmantel müssten sich dabei Mantelmassen durch Temperaturunterschiede Strömungen erzeugen, die für die Plattenbewegungen sorgen. Im Gegensatz zur Erde werden diese Platten allerdings bei der Venus nicht übereinander geschoben, wobei eine Platte abtaucht. Dafür sind die Venusplatten nicht fest genug. Vielmehr geraten sie aneinander und drehen sich dann.

Die Erkenntnisse sind neu, die Daten alt. Sie stammen aus den Jahren 1990 bis 1994 von Aufnahmen der Nasa-Sonde „Magellan-Orbiter“. Die neue Auswertung ist zugleich ein gutes Signal für anstehende Venus-Missionen, die die Raumfahrtagenturen Europas, Russlands und der USA vorbereiten. In diese Richtung könnten die Sonden weitere Daten sammeln. "

Quelle: SNA News (Deutschland)

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