"PIBOT": Humanoider Roboter wird Pilot
Archivmeldung vom 24.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Unmanned Systems Research Group http://unmanned.kaist.ac.kr am südkoreanischen KAIST arbeitet an einem kleinen humanoiden Roboter, der als Pilot für großes Aufsehen sorgen soll. Im Rahmen der Robotik-Tagung IROS hat das Team Flugsimulator-Tests vorgestellt, doch die Tests mit dem "Pilot Robot" ("PIBOT") sind schon viel weiter. Ein auf YouTube veröffentlichtes Video zeigt, dass der kleine Roboter im Modellflugzeug bereits erste echte Flugversuche absolviert hat. Langfristig könnte er womöglich echte Flugzeuge steuern.
"PIBOT kann den diversen Anforderungen, die im Flughandbuch der Federal Aviation Administration festgeschrieben sind, genügen", zitiert IEEE das KAIST-Team. Um das zu erreichen, haben die Forscher einen Bioloid Premium des Herstellers Robotis so angepasst, dass er sich in einem simulierten Cockpit zurechtfindet und die diversen Knöpfe, Schalter und Anzeigen erkennt. Zudem nutzt PIBOT Methoden des Computersehens, um im Simulator-Flug eine Landebahn zu erkennen.
Wie die Südkoreaner anlässlich der IROS gezeigt haben, kann ihr Robo-Pilot zumindest im Simulator bereits komplette Flüge vollautonom ausführen. Er führt dabei im geparkten Flugzeug die nötigen Startvorbereitungen aus, rollt dann damit zur Startbahn und hebt ab. Dem folgt ein Simulator-Flug, während dem der PIBOT zeitweise bei konstanter Höhe geradeaus fliegt, aber auch Kurven und Steigflüge absolviert. Zuletzt folgt eine saubere Landung, bei der der PIBOT das Simulator-Flugzeug im Sinkflug geeignet bremst, um letztlich sauber aufzusetzen.
Positive Tests im Modellflugzeug
Freilich ist ein echter Flug anders als eine Simulation. Doch PIBOT hat auch schon erste Tests im Modellflugzeug absolviert. Wie das Video zeigt, kann er den Flieger manövrieren und beispielsweise vorgegebene Wegpunkte abfliegen. Ein vollautonomer Flug gelingt hier aber noch nicht, speziell bei der Landung des Modellfliegers braucht PIBOT noch menschliche Hilfe. Hier gilt es noch Probleme mit der Wahrnehmung zu bewältigen. Bis offiziell eine Forschungsarbeit über den Modellflieger-Flug erscheint, ist vielleicht auch das gelungen.
Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler