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ESA: Große Wassermenge unter Grand Canyon auf Mars entdeckt

Archivmeldung vom 18.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Mars (Symbolbild)
Mars (Symbolbild)

Bild: CC0 / Aynur Zakirov / Pixabay

Die Raumsonde „Trace Gas Orbiter“ (TGO) von der russisch-europäischen Mission ExoMars-2016, die derzeit den Roten Planeten umkreist, hat unter den Valles Marineris, dem Grand Canyon des Mars, Unmengen von Wasser entdeckt. Dies meldete die europäische Raumfahrtagentur ESA.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "SNA News" schreibt weiter: "„Mit TGO können wir bis zu einem Meter unter die Staubschicht schauen und sehen, was wirklich unter der Marsoberfläche vor sich geht – und vor allem wasserreiche 'Oasen' lokalisieren, die mit bisherigen Instrumenten nicht entdeckt werden konnten“, sagt Igor Mitrofanow vom Weltraumforschungsinstitut der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN). Er ist Hauptautor der neuen Studie und führender Wissenschaftler des FREND (Fine Resolution Epithermal Neutron Detector), bei dem es sich um einen Neutronendetektor handelt, welcher den Wasserstoff im obersten Meter des Marsbodens kartografiert.

Das Gebiet, in dem die Forschenden das Wasser vermutet, hat Angaben zufolge etwa die Größe der Niederlande und reicht bis zu den tiefen Tälern einer Region namens Candor Chaos.

„FREND hat ein Gebiet mit einer ungewöhnlich großen Menge an Wasserstoff im Valles-Marineris-Canyon-System enthüllt: Angenommen, der Wasserstoff, den wir sehen, ist in Wassermoleküle gebunden, so scheinen bis zu 40 Prozent des oberflächennahen Materials in dieser Region Wasser zu sein“, wird Mitrofanow von der ESA zitiert.

Håkan Svedhem, Koautor der Studie, sprach von einem „erstaunlichen ersten Schritt“, gab aber zu, dass mehr Beobachtungen erforderlich seien, „um sicher zu wissen, mit welcher Form von Wasser wir es zu tun haben“. Unabhängig davon würden die Ergebnisse eindrucksvoll die Fähigkeiten der TGO-Instrumente zeigen. Das entdeckte Wasserreservoir sei auch für künftige Missionen leicht nutzbar, fügte Svedhem hinzu.

Das gewaltige Canyon-System Valles Marineris erstreckt sich auf einer Länge von über 3000 Kilometern und einer Breite von bis zu 600 Kilometern über den Äquator des Mars und ragt knapp acht Kilometer tief in den Abgrund.

Der genaue Ursprung des Canyon-Systems bleibt weiterhin ein Geheimnis des Weltalls, aber eine führende Hypothese der Mars-Forscher geht davon aus, dass sich vor mehreren Milliarden Jahren ein tektonischer Riss in der Oberfläche des Roten Planeten gebildet hat, als dieser abkühlte. Erosionskräfte könnten in der Folge für die Vergrößerung des Canyons bis zu seiner heutigen Form gesorgt haben."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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