Oxytocin soll sportliche Teamleistung stärken
Archivmeldung vom 24.11.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas bekannte "Liebeshormon" Oxytocin soll nicht nur die Bindung zwischen Verliebten, sondern auch zwischen Teamspielern im Leistungssport stärken und deren körperliche Darbietung verbessern. Wissenschaftler der niederländischen Universität Groningen vermuten, dass auch die Zugehörigkeit zu einem Team positive Emotionen freisetzen kann und dabei Oxytocin in der Unterstützung wichtiger Prozesse für die Teamleistung involviert ist. Diese Untersuchung soll ein Wegbereiter für weitere ähnliche Studien sein.
In einer früher veröffentlichten Studie derselben Forscher war beobachtbar, dass beim Hochheben der Arme nach einem geglückten Tor bei einem Fußballspiel die Freude des Torschützen wahrscheinlicher dazu führte, dass seine Kollegen anschließend auch erfolgreich schossen als bei fehlender feierlicher Gestik. Freude und Selbstvertrauen sind laut den Wissenschaftlern Gefühle, die ansteckend sind.
Wirkung abhängig vom Kontext
Ob sich dieses Phänomen auch auf eine gegensätzliche Handlung, also einer Demotivierung der Teamkollegen bei einem nicht geglückten Tor, auswirkt, ist jedoch nur schwierig zu beantworten. "Die Wirkung von Oxytocin ist in seiner Richtung insgesamt frei", erläutert Beate Ditzen, Oberassistentin des Psychologischen Instituts der Universität Zürich, gegenüber pressetext. Es kann Gefühle positiv und negativ forcieren.
Grundsätzlich wird vermutet, dass das Hormon die Annäherungsmotivation von Personen verstärkt. "Die Wirkung hängt jedoch immer vom Kontext ab und könnte damit auch negativ sein", so die Fachfrau. "Dass eine derartige symbolische Kommunikationsform mit feierlichen Gestiken durch Oxytocin die Mitspieler dazu bringt, gleicher Weise zu reagieren, ist jedoch viel zu wenig reflektiert worden und müsste weiter genau erforscht werden", bleibt die Expertin skeptisch.
Quelle: www.pressetext.com/Andreea Iosa