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Schlafmangel führt zu psychischen Problemen

Archivmeldung vom 20.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Dass ausreichender Schlaf auch Voraussetzung für unser psychisches Wohlbefinden ist, ist schon länger bekannt. Allerdings hatte bisher keine Studie die systematischen Untersuchung der Beziehung zwischen Schlafmangel und psychischen Ausnahmezuständen zum Thema gemacht.

Dass mehrtätiges Durchfeiern zur psychischen Belastung und zu allen möglichen Krisen im sozialen Umfeld führen kann, hat man vielleicht schon aus eigener Erfahrung oder Beobachtung gelernt. Schlaf hängt also irgendwie mit unserem emotionalen Haushalt zusammen – eine US-Studie hat untersucht, ob Schlafstörungen nun die Folge neurologischer Krankheiten sind, oder diese sogar auslösen können.

Matthew Walker von der University of California in Berkeley hat sich der Erforschung des Zusammenhangs von Schlafmangel und psychischen Ausnahmezustände gewidmet – überraschenderweise ist dies die erste systematische Untersuchung des Phänomens.

Mittels bildgebender Verfahren untersuchten die Wissenschaftler in Berkley die neurologischen Reaktionen von 26 gesunden Versuchsteilnehmern. Die eine Hälfte war zum Zeitpunkt des Tests 35 Stunden wach, die Kontrollgruppe schlief in dazwischen eine Nacht.

Als Amygdala wird eine Gehirnregion bezeichnet, die den Körper bei potenziellen Gefahren alarmiert und in engem Zusammenhang mit Depressionen, Ängsten und anderen psychischen Störungen steht. Auf den Magnetresonanzbilder werden klare Unterschiede ersichtlich: Ohne Schlaf reagiert die Amygdala sehr ausgeprägt auf negative visuelle Reize, und zwar um ganze 60 Prozent mehr als bei den ausgeschlafenen Versuchspersonen.

Zugleich wird der präfrontalen Cortex außer Kraft gesetzt, der unter normalen Umständen Emotionen kontrolliert und das rationale Entscheiden organisiert. Das schlaflose Gehirn aktiviert stattdessen den locus coeruleus - die älteste Gehirnregion - und schüttet das Hormon Noradrenalin aus.

Ohne Schlaf fällt unser Gehirn auf einen primitiveren Zustand zurück. Schlaflose Menschen sind demnach unfähig, Emotionen richtig zu interpretieren und kontrollierte Reaktionen zu setzen. Der Schlaf rebootet sozusagen unsere emotionalen Schaltkreise. Laut Forschungsleiter Matthew Walker sind wir nur so ausreichend für unsere täglichen Herausforderungen und sozialen Interaktionen gerüstet.

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