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Doping: Bald täglicher Zehn-Sekunden-Schnelltest

Archivmeldung vom 13.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Doping: Neuer Schnelltest entwickelt. Bild: Siegfried Fries, pixelio.de
Doping: Neuer Schnelltest entwickelt. Bild: Siegfried Fries, pixelio.de

Forscher der kanadischen University of Waterloo haben eine Technologie für schnellere Doping-Tests entwickelt. Damit können sie Blut- und Urinproben schon jetzt in weniger als einer Minute testen. Das Team hofft, das noch auf zehn Sekunden zu drücken. "Das ist schnell genug, um jeden Olympia-Athleten täglich zu testen", meint der analytische Chemiker Germán Augusto Gómez-Ríos. Zudem soll die neue Methode Tests auch günstiger machen.

Schnelle Spektroskopie

Mit derzeit gängigen Methoden dauert die Analyse einer Blut- oder Urinprobe laut der University of Waterloo rund eine halbe Stunde. Die Technologie des Teams drückt das auf 55 Sekunden. Zum Einsatz kommt dabei eine spezielle Form der Massenspektrometrie. Diese kann über 100 Substanzen in einem Tropfen Blut oder Urin mit einer Genauigkeit im Teilchen-pro-Milliarde-Bereich nachweisen - vergleichbar mit einem in einem olympischen Swimmingpool aufgelösten Würfelzucker. Das könnte im Kampf gegen Doping helfen. "Wer weiß, dass er ständig kontrolliert wird, schummelt eher gar nicht erst", sagt Gómez-Ríos.

Die Technologie beruht auf der Methode der Festphasenmikroextraktion. Dabei nimmt eine feste Beschichtung bevorzugt jene Substanzen aus der Probe auf, nach denen tatsächlich gesucht wird. Dann erfolgt eine Analyse mittels Massenspektrometer. Das Team hofft, den Vorgang auch vollautomatisch laufen lassen zu können. Dann würde eine Analyse nur noch zehn Sekunden dauern. Zudem arbeitet das Team mit der Industrie daran, die Kosten von 20 bis 100 Dollar auf eine Handvoll Dollar zu drücken.

Günstiger Ersttest praktisch

Das Verfahren könnte im Kampf gegen Doping als schneller Ersttest zum Einsatz kommen. Falls Kontrolleure damit Anzeichen eines Verstoßes finden, würde eine genaue Laboranalyse zur Bestätigung und genaueren Klärung folgen. Der Ansatz ist aber nicht nur für den Sport interessant. Die Methode könnte beispielsweise auch als Drogentest bei Straßenkontrollen oder am Arbeitsplatz oder für medizinische Anwendungen zum Einsatz kommen.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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