Menschen kommunizieren über Düfte
Archivmeldung vom 08.06.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWie Menschen aufeinander reagieren, wird längst nicht nur durch Worte und Gesten bestimmt. Ebenso beeinflusst der Geruch, die Distanz und Nähe zu anderen und sogar die Temperatur das Verhalten gegenüber anderen, haben Forscher beim Treffen der Association for Psychological Science in Boston gezeigt. Viele der hier präsentierten Erkenntnisse werden von der Industrie noch kaum umgesetzt.
Wie wichtig die Temperatur ist,
verdeutlicht Gün R. Semin von der niederländischen Universität Utrecht. Er ließ
Probanden Geschichten von Menschen lesen, deren Charaktereigenschaften
sie im Anschluss bewerten sollten. In wärmeren Räumen schätzte man die
Personen als weitaus geselliger ein als in kalten, wie auch die Forscher
selbst als umgänglicher empfunden wurden. Ähnlich besser fiel das
Ergebnis aus, wenn die Probanden bei der Bewertung am Computer enger
beisammen saßen als wenn große Distanz eingehalten wurde.
Partner kennt Körpergeruch am besten
Forscher um Denise Chen von der Rice University konzentrierten sich hingegen auf den Geruch. Sie ließen 20
heterosexuelle Paare Videos ansehen, die Gefühle wie Glück, Angst oder
sexuelle Erregung auslösten und sammelten Schweißproben. Anschließend
galt es an drei Proben zu riechen, von denen zwei von neutralen
Situationen und eine von bestimmten Gefühlsmomenten stammten. Beim
Schweiß des jeweiligen Partners gelang es weit besser, den
Gefühls-Schweiß herauszufiltern und auch zu bestimmen. Je länger sich
die Partner kannten, desto treffsicherer waren sie bei dieser Aufgabe.
Schweiß überträgt Angst
Die Erforschung des Schweißduftes hat schon bisher erstaunliche Ergebnisse geliefert. So stellen Frauen ihr Gehirn dann stärker auf Gefühlswahrnehmung ein, wenn sie Männerschweiß riechen, der beim Anblick von Erotik-Filmen erzeugt wurde. Der Geruch von Angstschweiß lässt vieldeutige Gesichtsausdrücke hingegen viel eher auf Angst zurückführen. Unlängst gelang zudem deutschen Forschern der Nachweis, dass Angstschweiß auch andere Menschen zum Fürchten bringt
Quelle: pressetext.austria Johannes Pernsteiner