Roboter rettet das Wissen von Jahrhunderten
Archivmeldung vom 25.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAlte Bücher zerfallen durch den Säuregehalt im Papier eines Tages zu Staub. Mithilfe einer neuen Technologie in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) können wertvolle, seltene Bücher in bislang nicht gekannter Geschwindigkeit jetzt schonend eingescannt werden.
Das neue Verfahren rettet und sichert das Wissen von vielen
Jahrhunderten und hält es für kommende Generationen zugänglich.
Entwickelt wurde es in Zusammenarbeit mit der SUB von der Firma
Treventus Mechatronics GmbH. Der Einsatz des Buchscanners erfolgt im
Rahmen des SUB-Projekts "Qualitative Massendigitalisierung von
Kulturgut", das am Göttinger DigitalisierungsZentrum (GDZ) angesiedelt
ist. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur
fördert den ersten vollautomatischen Scan-Roboter Norddeutschlands mit
100.000 Euro. "Mit dem Buchscanner wird das kulturelle und
wissenschaftliche Erbe Niedersachsens wesentlich schneller digital
verfügbar sein", erklärte der Niedersächsische Minister für
Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann.
Scanroboter
versprechen gegenüber herkömmlichen Scan-Verfahren eine bis zu zehnfach
größere Geschwindigkeit. Damit wird die Massendigitalisierung
effizienter, die Digitalisierungskosten pro Band werden erheblich
reduziert. Der Buchscanner erlaubt dabei auch die Digitalisierung von
Werken, die bislang aus konservatorischen Gründen überhaupt nicht oder
nur unter großem Zeitaufwand aufgenommen werden konnten. Das GDZ, eine
Abteilung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek
Göttingen, ist neben dem Münchener Digitalisierungszentrum der
Bayerischen Staatsbibliothek eine der zwei großen Einrichtungen dieser
Art in Deutschland.
Der Scan-Roboter, der bereits mehrere
Innovationspreise für Digitalisierungsanwendungen erhalten hat, sowie
das SUB-Projekt "Qualitative Massendigitalisierung von Kulturgut"
werden im März im Rahmen der CeBIT auf dem Stand des Landes
Niedersachsen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Quelle: Ministerium für Wissenschaft und Kultur Niedersachsen