Sky View: Flugkamera schießt Fotos von oben
Archivmeldung vom 13.10.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie bislang noch unvermarktete fliegende Kamera "Sky View" soll Objekte von der Luft aus ablichten. Sie soll fähig sein, sich um 180 Grad zu drehen und somit Bilder aus verschiedenen Winkeln zu schießen. Zusätzlich soll der Nutzer die Möglichkeit haben, die "Auto Shot"-Funktion einzustellen, die in bestimmten Intervallen selbstauslösend wirkt. Die Idee hinter der fliegenden Kamera beinhaltet unter anderem die Unabhängigkeit eines menschlichen Fotografen.
Das Konzept einer solchen allseits einsetzbaren Kamera stellt jedoch eine Gefahr der Privatsphäre dar. "Es gibt mehrere Entwicklungen, den öffentlichen Raum aus der Luft zu überwachen", erläutert Georg Kainz, Präsident der Datenschutz-Plattform Quintessenz, im Interview mit pressetext. Prinzipiell wurden solche Kameras in Kriegsgebieten verwendet, um den Feind zu bespitzeln.
"So ist es möglich, auch den Bürger auszuspionieren, ohne dass er etwas davon merkt und sich dagegen gar nicht wehren kann", so der Spezialist. "Vorteile kann ich bei dieser Entwicklung nicht sehen", sagt Kainz. Die fliegende Kamera sei ein Einbruch in das Zivilleben, der es jedem Spanner ermöglicht, über den Zaun oder durch das Fenster anderer zu fotografieren, ohne dass die Objekte wahrgenommen werden.
Ohne Zustimmung darf laut dem Experten rechtlich gesehen nicht fotografiert oder aufgenommen werden. "Das Recht auf das eigene Bild ist ein Menschenrecht", so Kainz. Die Ausnahme gilt nur für Personen des öffentlichen Lebens, wie Politiker oder Prominente. Dennoch müsse auch deren Privatsphäre geschützt werden. Durch diese Kamera wäre man jedoch schutzlos.
Gute Tarnung problematisch
Die Amerikaner bauen bereits länger an solchen Kameras, die zwei Bauarten umfassen. Einerseits gibt es die Kameras in der Form von Segelflugzeugen und andererseits solche, die ähnlich wie Helikopter gebaut sind. Diese sind einfach zu steuern und können in der Luft ihren Platz fixieren und stehen bleiben.
"Kameras zum Fliegen zu bringen, ist keine Hexerei", führt Kainz fort. Wesentlicher sei hier die Frage nach der Tarnfarbe und nach der Lautstärke. Wenn diese gut konzipiert seien, also leise und getarnt, dann sei es möglich, große Gebiete zu überwachen, was einen massiven Eingriff in das Menschenrecht Privatsphäre darstelle.
Quelle: www.pressetext.com/Andreea Iosa