Verkehrsministerium lässt Ryanair bei Nachtflugverbot abblitzen
Das Bundesverkehrsministerium hat ablehnend auf einen Vorstoß der Billigfluggesellschaft Ryanair reagiert, die von der Bundesregierung Änderungen bei Nachtflugverboten eingefordert hatte. Ryanair-Chef O'Leary wisse sicherlich auch, dass das Nachtflugverbot in Zuständigkeit der Bundesländer liege, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Montag auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur.
Ryanair hatte seine Passagiere zuvor per Pressemitteilung aufgefordert,
sich bei Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) zu
beschweren, nachdem wiederholt Flugzeuge, die wegen Verspätungen kurz
nach Mitternacht in Berlin landen wollten, nach Hannover umgeleitet
wurden. In einem Fall soll der Beginn des Nachtflugverbotes um nur 90
Sekunden verpasst worden sein, die Passagiere kamen schließlich erst
Stunden später mit dem Bus in Berlin an.
Das Unternehmen sprach
von einem "Skandal" und forderte Wissing auf, "dringend Maßnahmen zu
ergreifen, um diese Situation am Berliner Flughafen im Interesse der
Fluggäste zu beheben, die einfach nur von A nach B gelangen wollen".
Ryanair
befindet sich schon seit Monaten im Streit mit der Bundesregierung, von
dem diese allerdings offenbar wenig mitbekommt. Regierungssprecher
Steffen Hebestreit konnte sich am Montag auf Nachfrage der dts
Nachrichtenagentur zunächst nicht an ein Treffen mit Ryanair-Vertretern
im Kanzleramt erinnern.
Ryanair-Chef Michael O'Leary hatte dem
Fachmagazin "Airliners" zuvor gesagt, Anfang letzten Jahres in Berlin
vorgesprochen zu haben, um eine Senkung der Luftverkehrsteuer und eine
Deckelung der Luftsicherheitsgebühren zu erreichen - und zwar
vergeblich. "Man muss sich das einmal vorstellen: Wir waren im
Bundeskanzleramt und haben bis 2030 eine Verdopplung der Passagiere, 30
mehr stationierte Flugzeuge und eine Investition von drei Milliarden
Euro in Deutschland versprochen. Aber das hat diese dämliche Regierung
nicht verstanden", sagte O'Leary.
Quelle: dts Nachrichtenagentur