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Magazin: Nordstaaten verhinderten weitere EZB-Zinssenkungen

Archivmeldung vom 08.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Daniel Gast / pixelio.de
Bild: Daniel Gast / pixelio.de

Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Zinssatz beizubehalten, ist nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" alles andere als harmonisch getroffen worden. Vielmehr seien in der Ratssitzung vergangene Woche heftige Diskussionen losgebrochen.

Chefvolkswirt Peter Praet habe demnach eigentlich einen Vorschlag zur weiteren Absenkung des Zinses auf 0,25 Prozent vorbereitet gehabt – offenbar unterstützt von EZB-Chef Mario Draghi. Doch sieben Ratsmitglieder, vor allem aus den Nordstaaten, argumentierten heftig dagegen. Darunter waren nicht nur der deutsche Bundesbank-Chef Jens Weidmann und der Niederländer Klaas Knot, sondern auch das deutsche Mitglied des geschäftsführenden Direktoriums, Jörg Asmussen.

Am Ende setzten sie sich durch, die Endabstimmung verlief einstimmig: Der Zins bleibt vorerst auf dem ohnehin schon niedrigen Niveau von 0,5 Prozent. Man einigte sich aber auf ein ungewöhnlich deutliches Versprechen: Die EZB werde die Zinsen "für einen längeren Zeitraum" niedrig halten, sagte Draghi im Anschluss an die Sitzung.

Mit der klaren Ansage reagierte er auf die Politik der US-Notenbank Fed: Diese will ihre ultralockere Geldpolitik beenden, was Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst hat. Denn wenn Notenbanken weniger Geld in die Finanzwelt pumpen, stecken Investoren auch weniger Geld in Staats- und Unternehmensanleihen.

Diese sogenannte Zinswende machte sich zuletzt schmerzhaft bei den Preisen für Papiere der Euro-Südländer bemerkbar. "Draghis Aussage hat jetzt die Unsicherheit beseitigt, dass die EZB dem amerikanischen Vorbild folgen könnte", sagt Clemens Fuest, Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. "Das war in der aktuellen Situation sicher richtig."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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