Aufstand der VW-Besitzer: Initiative "Verkehrte Werte"
Archivmeldung vom 17.10.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnter www.verkehrte-werte.de startet heute eine Unterschriftensammlung, die sich an den VW Vorstand richtet und die ungelösten Probleme für VW Besitzer seit Bekanntwerden des VW Dieselskandals vor über einem Jahr anprangert. Das erklärte Ziel lautet: Eine Lösung des Problems, technisch und finanziell und ein aufrichtiger Dialog zwischen der Konzernführung und ihren Kunden, die sich allein gelassen und im doppelten Sinn betrogen fühlen.
Verbraucheraktivistin Claudia Langer und Rebellenkind Patrick Palmer rufen heute zum Aufstand gegen den VW-Konzern in der Diesel-Affäre auf. Sie wollen in den nächsten Wochen möglichst vielen VW-Besitzern die Möglichkeit geben, sich ihnen anzuschließen. Seit über 12 Monaten ist das Dieselgate Problem bekannt, aber eine Lösung scheint nicht in Sicht. Die technischen Updates haben bisher bei deutlich weniger als 10 Prozent der betroffenen Fahrzeuge stattgefunden, mit fragwürdigem Erfolg. Und entschädigt hat VW seine Kunden bislang nur in den USA, in Deutschland wird der Schaden kleingeredet.
"Jetzt reicht es", sagt Claudia Langer. "Wir haben VW ein Jahr Vertrauensvorschuss gegeben, aber VW hat nicht geliefert. Wir erwarten eine umgehende Lösung des Problems, Antworten auf die vielen ungeklärten Fragen zum Update und eine angemessene Entschädigung. Wir sind es leid länger wissentlich Dreckschleudern zu fahren; viele von uns haben die Kaufentscheidung ja bewusst aufgrund der ausgelobten Umweltfreundlichkeit der VW Modelle getroffen. VW wollte unser Vertrauen zurückgewinnen, aber aktuell tut der Vorstand so ziemlich alles, um das Vertrauen in Autos und Marke zu zerstören", so Langer weiter.
"Wenn es beim aktuellen Tempo bleibt, sind auch 2025 noch längst nicht alle Fahrzeuge in Ordnung", bemängelt Patrick Palmer. "Bis dahin sind die meisten der betroffenen Autos nicht mehr in Betrieb. Man kann den Eindruck gewinnen, dass VW hier auf Zeit spielt - und auf die Vergesslichkeit der Verbraucher", so Palmer weiter.
Um VW zu zeigen, wie genau die Verbraucher auf den Umgang des Konzerns mit der Diesel-Affäre schauen, haben Langer und Palmer jetzt zusammen mit anderen VW Besitzern eine Initiative ins Netz gestellt. Unter www.verkehrte-werte.de stellen sie Fragen an den VW-Vorstand, und hoffen auf zahlreiche Beteiligung anderer betroffener VW-Kunden.
"Wir erwarten, dass viele weitere enttäuschte VW-Fans die Initiative mit ihrer Unterschrift unterstützen", sagt Langer. "Es wird Zeit, dem Unmut eine Stimme zu geben. VW muss nachbessern, und das auf ganzer Linie: bei der Kommunikation, bei unseren Fahrzeugen, und ganz sicher auch beim Thema Wertverlust unserer Fahrzeuge", so Langer weiter.
Darüber hinaus hoffen die Initiatoren, dass sich Besitzer anderer Hersteller ebenfalls organisieren und stellen dafür ihre Hilfe zur Verfügung.
Quelle: Re.start foundation (ots)