Studie: Die Deutschen werden offener für Aktien
Archivmeldung vom 17.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttAktien werden bei den Deutschen immer beliebter: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil an Aktienbesitzern um fünf Prozentpunkte gestiegen und liegt nun bei 34 Prozent der Bevölkerung. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist der Anteil der Aktienbesitzer damit sogar um zehn Prozentpunkte gestiegen.
Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie "Aktienkultur in Deutschland" der "Aktion pro Aktie", zu der sich comdirect, Consorsbank und ING Deutschland zusammengeschlossen haben. Für die zum vierten Mal in Folge durchgeführte Studie wurden im Juli und August 2020 insgesamt 2.000 Deutsche ab 18 Jahren online befragt.
Gleichwohl dominieren kurzfristige Anlagen mit geringer Rendite weiterhin bei der Geldanlage: So legen die Deutschen ihr Geld nach wie vor am liebsten auf dem Girokonto (73 Prozent), dem Sparbuch (37 Prozent) und dem Tagesgeldkonto (31 Prozent) an. Allerdings hat die Nutzung aller drei Anlageformen im Vergleich zu Vorjahresbefragungen abgenommen. In den vergangenen beiden Jahren parkten beispielsweise noch 78 Prozent ihr Geld auf dem Girokonto, 2020 sind es fünf Prozentpunkte weniger. Auch die Beliebtheit von Sparbüchern nahm kontinuierlich ab - 2018 besaßen noch 43 Prozent ein Sparbuch. Auf den Plätzen 4 und 5 der beliebtesten Anlageformen folgen Bausparverträge (24 Prozent) und selbstgenutzte Immobilien (21 Prozent).
Aktien werden immer beliebter
Auf dem sechsten Platz folgen - zusammen mit dem Festgeld - Aktienfonds. Fast jeder fünfte Bundesbürger (19 Prozent) besitzt sie, was sie zum beliebtesten Wertpapier macht - gefolgt von Wertpapiersparplänen (15 Prozent) und Einzelaktien (13 Prozent). ETFs sind noch nicht ganz so populär: Sie werden zurzeit von zehn Prozent der Deutschen als Geldanlage genutzt.
Die Menschen haben offensichtlich immer weniger Berührungsängste: Insgesamt vier von zehn Wertpapierbesitzern (43 Prozent) haben im vorigen Jahr erstmalig oder mehr in Aktien investiert als bisher. Auch von den Nicht-Wertpapierbesitzern könnten sich grundsätzlich knapp zwei Drittel eine Investition in Aktien vorstellen. Dafür müssen allerdings die Bedingungen stimmen: Fast jeder Dritte würde Wertpapiere kaufen, wenn er viel Geld hätte, und jeder Vierte würde gern auch kleine Summen unter 100 Euro investieren.
Ängste behindern Aktienkauf
Gleichzeitig zeigt die Studie, dass es noch Vorbehalte gegenüber Aktien gibt: 31 Prozent der Deutschen haben im vergangenen Jahr nicht in Wertpapiere investiert, weil sie sich sorgen, ihr Geld zu verlieren. 28 Prozent befürchten, die falschen Aktien zu kaufen, 15 Prozent trauen sich den Aktienkauf einfach nicht zu. Dennoch zeigt die aktuelle Befragung deutlich, dass diese Vorbehalte schrumpfen: Im vergangenen Jahr fürchteten noch 35 Prozent derjenigen, die nicht investiert haben, ihr Geld beim Aktienkauf zu verlieren und 33 Prozent hatten Angst, in die falschen Aktien zu investieren.
Weniger ausgeprägt sind die Sorgen angesichts der Corona-Krise. Eine Minderheit von 22 Prozent derjenigen, die in diesem Jahr über ein Aktien-Investment nachgedacht hatten, hält diese Sorge vom Kauf ab. Ebenso viele sind durch die wirtschaftliche Krise aufgrund von Corona und möglichen negativen Folgen für Aktien verunsichert und halten sich deshalb zurück.
Über die Studie
Die bevölkerungsrepräsentative Studie "Aktienkultur in Deutschland" wurde im Auftrag der "Aktion Pro Aktie", einer gemeinsamen Initiative von comdirect, Consorsbank und ING Deutschland, durchgeführt. Im Juli und August 2020 wurden von dem Marktforschungsinstitut Toluna 2.000 Deutsche online befragt. Die Initiative führt seit 2017 regelmäßig Bevölkerungsbefragungen unter Deutschen ab 18 Jahren zu ihren Geldanlagen sowie zu ihrem Kenntnisstand und ihren Einstellungen gegenüber Aktien als Geldanlage durch.
Quelle: Aktion pro Aktie (ots)