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IW erwartet keinen weiteren Inflationsrückgang

Archivmeldung vom 30.07.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Gier? (Symbolbild)
Gier? (Symbolbild)

Bild: Tim Kellner / Eigenes werk

Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), erwartet keinen weiteren Rückgang der Inflation. "Der Rückgang der Inflation auf zuletzt 2,2 Prozent steht auf wackligen Beinen", sagte er der Mediengruppe Bayern.

Zwar gingen die Energiepreise weiter zurück, was die Kosten der Produktion senke; andererseits verteuerten sich einige Konsumgüter, wie etwa importierte Lebensmittel. "Auch hohe Tarifabschlüsse in diesem Jahr bergen durchaus die Gefahr, dass die Preise wieder anziehen, trotz konjunktureller Flaute", erläuterte der Ökonom: "Schließlich dürften sich weitere Effekte der Greenflation bemerkbar machen. Insofern wird die EZB weiterhin sehr zögerlich mit Zinssenkungen sein."

Nach Ansicht Hüthers trägt "die schwache Industrieproduktion, zumal auf fast alle Branchen verteilt, maßgeblich zur schlechten Performance bei". Auch die Exportzahlen seien enttäuschend, dazu trübten niedrige Wachstumsperspektiven für China und die Eurozone auch hier die Erwartungen weiter ein. Das IW gehe daher weiter von einer Stagnation aus, weil sich bei den Investitionen keine neue Dynamik zeige, die für die Wettbewerbsfähigkeit und Transformation dringend nötig wäre.

Hüther warnte vor den Folgen einer zweiten Amtszeit von US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump. "Nicht nur die allgemein angespannte weltpolitische Lage stellt ein Konjunkturrisiko dar, auch die von Trump beabsichtigten US-Zollerhöhungen hätten massive Folgen für die deutsche Wirtschaft - eine zweite Amtszeit von Trump könnte demnach Deutschland schätzungsweise mehr als 120 Milliarden Euro kosten."

Abgesehen davon, wer das Rennen am Ende mache, kämen auf Deutschland aber auch fiskalische Herausforderungen zu, wie die Verstetigung der Ukraine-Hilfen und das Hochfahren der Verteidigungsausgaben, um das Zwei-Prozent-Ziel der Nato nachhaltig zu erreichen, so der IW-Chef.

Quelle:  dts Nachrichtenagentur




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