Rheinische Post: Strom-Nebenkosten Leitartikel von Alexander von Gersdorff
Archivmeldung vom 13.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSteigen die Kosten in kurzer Zeit deutlich an, drückt das in einem Industrieunternehmen normalerweise aufs Ergebnis. Doch die deutschen Stromversorger machen von dieser betriebswirtschaftlichen Logik eine Ausnahme: Je höher die Energiekosten, desto stärker sprudeln die Gewinne weil auch die Strompreise steigen können.
Denn Konsumenten können dem
Stromanbieter-Oligopol nicht aus dem Weg gehen. Anders als bei
Billigfliegern, Mobilfunkanbietern oder Supermärkten funktioniert der
Wettbewerb auf dem Strommarkt entgegen den Behauptungen der Branche
so gut wie gar nicht. Die Schuld an diesem Zustand aber trägt allein
der Gesetzgeber. Er hat die Stromwirtschaft mit seinem
energiepolitischen Wunschzettel derart überfrachtet, dass sich die
Konzerne nach Belieben dahinter verstecken können. Der Endkunde zahlt
für Kraft-Wärme-Koppelung, erneuerbare Energien, Ökosteuer und
neuerdings auch den Emissionshandel. Jede einzelne Maßnahme für sich
mag richtig sein, in der Summe schaden sie dem Standort Deutschland
so wie hohe Lohnnebenkosten. Von 25 auf 40 Prozent sind die
"Strom-Nebenkosten" seit 1998 gestiegen. Es wird Zeit, dass die
Belastung sinkt und endlich eine wirksame Marktregulierung greift.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post