Insolvenzanwalt sieht gute Sanierungs-Chance für Karstadt
Archivmeldung vom 21.08.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Arcandor-Tochter Karstadt kann aus Sicht von Insolvenzanwalt Rolf Weidmann auch ohne Investor überleben. "Ich sehe eine Sanierungschance von mehr als 90 Prozent, wenn alle Beteiligten, also zum Beispiel Vermieter oder Lieferanten, ihren Beitrag leisten", sagte der Karstadt-Beauftragte gestern der WAZ-Gruppe.
Der traditionsreiche Kaufhaus-Betreiber habe viel Potenzial und gut ausgebildete Mitarbeiter. Auch aus aktuellen Zahlen schöpft Weidmann Zuversicht. Karstadts Umsätze seien im Juni und Juli wie erwartet leicht gesunken - Karstadt habe aber Verkaufsflächen aufgegeben, betonte der Sanierungsexperte. "Der Rohertrag - Umsatz abzüglich Wareneinkaufspreise - ist sogar besser als geplant." Im zweiten Halbjahr dürften die Umsätze stagnieren. Allerdings sind weiterhin 19 der bundesweit mehr als 90 Karstadt-Standorte bedroht. Zudem sei noch unklar, wie viele Stellen bei der seit jahren kriselnden Karstadt wegfallen werden, sagte Weidmann. Derzeit arbeiten beim traditionsreichen Warenhaus-Betreiber fast 28 000 Menschen - darunter viele Teilzeitkräfte und Frauen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung