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"Mit der D-Mark wäre alles noch schlimmer"

Archivmeldung vom 16.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Theodor Waigel, Finanzminister von 1989 bis 1998, schätzt gegenüber der Nürnberger Zeitung den Einfluss des Euros auf die heutige Situation ein. Die D-Mark wäre sehr wahrscheinlich jetzt teurer, was Deutschland weitere Nachteile im Wettbewerb bringen und noch tiefer in die Rezession treiben würde.

Die Lage wäre überhaupt nicht mehr kalkulierbar“, sagte Waigel der „Nürnberger Zeitung“ vom Montag. Nach seiner Einschätzung wäre die D-Mark außerstande, als Anker für ganz Europa zu dienen. „Die europäischen Währungen wären auf Achterbahnfahrt von Auf- und Abwertungen und würden völlig auseinanderfallen.“ Die D-Mark würde wahrscheinlich teuerer werden, die Wirtschaft dadurch Wettbewerbsanteile verlieren und Deutschland noch tiefer in die Rezession schlittern.

 

Ohne den Euro stünde Europa wohl auch vor einer politischen Krise, sagte Waigel, der zwischen 1989 und 1998 unter dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) das Finanzministerium geführt hatte. „Europa würde wieder da stehen, wo es 1918 gewesen ist.“ Die osteuropäischen Länder könnten erneut unter den Einfluss Russlands oder anderer Hegemonialmächte geraten, sagte der 69-Jährige in Hinblick auf die wirtschaftliche Schwäche dieser Staaten. Der Euro aber habe seine Bewährungsprobe bestanden. Bereits nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA habe sich die europäische Gemeinschaftswährung als Anker des Finanzsystems bewiesen.

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