Rheinmetall plant Fabriken an Nato-Ostflanke
Archivmeldung vom 05.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall erweitert seine Produktionskapazitäten in der Ukraine massiv und will seine Präsenz an der Nato-Ostflanke ausbauen. Damit werde man zum "wichtigsten rüstungsindustriellen Partner der Ukraine", sagte Unternehmenschef Armin Papperger "Ippen-Media".
Der Konzern habe seine Produktionskapazitäten bereits intensiviert und will sie nun noch einmal deutlich erhöhen, "bei der Artillerie zum Beispiel von 70.000 Schuss vor dem Ukraine-Krieg auf 700.000 Schuss bis Ende des Jahres", so der Vorstandsvorsitzende von Rheinmetall weiter. Auch bei militärischen Lkw habe man die Kapazitäten "um ein Vielfaches gesteigert", so Papperger: "Wir werden noch in diesem Jahr mehr als 1.500 Fahrzeuge an die Bundeswehr übergeben." Derweil verstärkt Rheinmetall seine Aktivitäten an der Nato-Ostflanke. Neben Zukäufen in Rumänien sind neue Werke in Litauen geplant.
"Mit der Wirtschaftsministerin Litauens haben wir erst kürzlich eine Vereinbarung zum Bau eines Munitionswerks im Land unterzeichnet", so Papperger. Die Zeitenwende spüre seine Branche wirtschaftlich deutlich. "Banken, die über Jahre nichts mit Rüstung zu tun haben wollten, bieten uns nun Finanzierungen an", sagte der Firmenchef. Innerhalb von zehn Jahren konnte der Konzern seinen Börsenwert von rund einer Milliarde Euro auf heute 20 Milliarden vervielfachen. "Ich glaube, dass 50 Milliarden Euro in den kommenden Jahren realistisch sind", so Papperger. Auch, wenn "endlich wieder Frieden in der Ukraine" einkehre, sei der Nachholbedarf bei der Ausrüstung der Streitkräfte in vielen Ländern sehr groß. Der Rüstungskonzernchef warnte unterdessen vor Engpässen bei sogenannten Linters: Der auch als Schießbaumwolle bezeichnete Rohstoff wird bei der Munitionsherstellung gebraucht. Es gibt sie fast ausschließlich in China, Europa sei dahingehend abhängig von dem Land. Rheinmetall habe deshalb in den letzten Monaten einen Vorrat davon angelegt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur